Rezension

Zu viele Jahre in einem Buch

Medici - Die Macht des Geldes - Matteo Strukul

Medici - Die Macht des Geldes
von Matteo Strukul

1429 in Florenz: Der berühmte Händler und Bankier Giovanni de´ Medici stirbt und hinterlässt seinen Söhnen Cosimo und Lorenzo seine Geschäfte. Doch der Tod des Vaters scheint ein wenig zu plötzlich und es stellt sich heraus, dass er mehr Feinde hatte, als seine Söhne ahnten. Rinaldo degli Albizzi ist nur einer davon und er will die Vorherrschaft über Florenz. Die beiden Brüder müssen sich durch ein Netz von Intrigen winden und verändern dabei den Lauf der Geschichte.

Positives:

Das Buch hat ein sehr schönes, schlichtes Cover, mit dem roten Siegel und dem hellen Hintergrund. Besonders gut gefallen hat mir der Stammbaum der Medici, welcher gleich im Umschlag verborgen ist. Dieser erleichtert es dem Leser wirklich die Orientierung zu behalten, bei den vielen -oft ähnlichen- Namen. Ich wollte das Buch gerne lesen, um mehr über die Geschichte der Medici zu erfahren und so mein Allgemeinwissen etwas zu erweitern. Das Buch umfasst auf 441 Seiten eine Zeitspanne von 24 Jahren. Um die Geschichte in diesem Rahmen zu erzählen, wurde der auktoriale Erzähler gewählt. Der Schreibstil ist sehr flüssig, sodass mir auch eventuell etwas trockenere Stelle doch schnell und durchaus interessant von der Hand gingen.

Leider gibt es auch ein paar Kritikpunkte, die dem Buch einige Schwächen zugestehen.

Negatives:

Durch den auktorialen Erzähler und die vielen Zeitsprünge bekam ich leider kein richtiges Gefühl für die Protagonisten. Ihre Charakterzüge werden zwar genannt, doch man findet sie nicht wirklich in der Handlung wieder. Es geht alles sehr schnell, was sich auch in den Kapitel widerspiegelt, welche oft nur wenige Seiten umfassen. Neben Cosimo de´Medici, dem eigentlichen Protagonisten, widmen sich viele Kapitel dem Söldner Schwartz, sowie der Parfümhändlerin Laura. Die Geschichte der beiden ist in manchen Teilen des Buches das Element, das für Spannung sorgt. Ich hätte mir oft noch mehr Informationen zu den geschichtlichen Ereignissen gewünscht und dafür auch gerne auf einige Sex- und Kampfszenen verzichtet.

Fazit:

Das Buch „Medici- Die Macht des Geldes“ lässt mich etwas gespalten zurück. Es hat mir einerseits gut gefallen mehr über diese Zeit zu erfahren, andererseits habe ich leider kaum Zugang zu den Charakteren erhalten. Nichtsdestotrotz könnte ich mir durchaus vorstellen den zweiten Band irgendwann zu lesen. Ich danke dem Goldmann Verlag, welcher mir dieses Buch im Rahmen einer Leserunde zur Verfügung gestellt hat.