Rezension

Zu viele Klitsches, zu viel konstruiert

Evermore - Die Unsterblichen - Alyson Noël

Evermore - Die Unsterblichen
von Alyson Noël

Bewertet mit 2 Sternen

Inhalt: Ever hat bei einem Autounfall ihre Familie verloren. Seither hat sie die Fähigkeit, Gedanken ihrer Mitmenschen sowie deren Auren zu sehen. Deswegen zieht sie sich mehr und mehr von der Außenwelt zurück. Doch als sie den neuen Schüler Damen das erste Mal erblickt, ändert sich alles. Sie fühlt sich sofort von ihm hingezogen, ist dennoch misstrauisch. Was will er von ihr? Wer ist er und wieso kann sie seine Gedanken nicht hören?

 

Dieses Buch ist ja bereits etwas älter und ich wollte es so lange lesen. Nun war es soweit und meine Meinung ist eher verhalten.

Es beginnt eigentlich gar nicht so schlecht und auch der Schreibstil lässt sich gut lesen. Es ist natürlich ein typisches Jugendbuch mit den typischen Highschool-Hierarchien. Die Coolen, die Streber, die Außenseiter und natürlich Ever, die ebenfalls ein Außenseiter ist. Dies ist aber aber von ihr selbst gewählt. Das wäre auch alles total okay, wenn sie sich nicht ständig selbst bemitleiden würde. Auch ihre beiden Freunde wirken wie typische Klitsches, leider ist die Freundschaft in meinen Augen nicht besonders tiefgründig, sondern eher auf Kindergarten-Niveau und ja, ohne Tiefe.

Überhaupt sind die Charaktere in meinen Augen ein großes Problem in dem Buch. Ever ist eine sehr nervige, sture Protagonistin, die sehr egoistisch ist und irgendwie auch nicht besonders schnell schaltet. Ihr beiden Freunde bleiben so farblos wie ein Berliner Plattenbau und bekommen einfach keine Tiefe.

Damen, der tolle, schöne und faszinierende Neue an der Schule bleibt ebenso blass. Irgendwie erfährt man nicht wirklich etwas  über ihn und auch so sind seine Gedanken und Handlungen nicht nachvollziehbar. Außerdem wirkt er auf mich nicht so, dass ich ins Schwarmen gerate. Die Autorin hat keine Funken sprühen lassen oder Buachkribbeln verursacht. Eher ein Gähnen meinerseits.

Es gibt noch ein paar andere Charaktere, die in der Geschichte mitwirken, die aber ebenfalls kaum Tiefe aufweisen und dies führt dazu, dass ungefähr 200 Seiten nicht wirklich etwas passiert ist. Es hat sich für mich gezogen wie Kaugummi. Danach wurde es etwas besser, man erfährt etwas über Damen und es gibt Action. Das flacht zum Ende wieder etwas ab, der Showdown ist nur noch ein kleiner Knall mit einer Knallerbse anstatt eines Chinaböllers und Ever bleibt so stur wie eh und je.

Eigentlich hätte die Geschichte mit dem Ende rund sein können, leider gibt es noch fünf weitere Bücher, in der die Autorin sich entweder steigert oder es noch zäher macht als den anfänglichen Kaugummi. Ich werde Band 2 noch lesen, um danach zu entscheiden, ob es sich lohnt, die Geschichte weiter zu verfolgen.

Mein Fazit: Eine eigentlich gute Grundidee verliert sich in einer nicht vorhandenen Handlung, einer absolut dummen und egoistischen Protagonisten und flachen Charakteren. Selbst für Freunde des Jugendbuches von mir keine Empfehlung. Zu viele Klitsches, zu viel konstruiert und dabei zu viel Luft, ohne, dass es Handlung oder Information gibt. Deswegen von mir nur 2 Sterne, da ich die Hoffnung habe, es wird besser und die zweite Hälfte des Buches mich zumindest fesseln konnte.