Rezension

zu viele Köche verderben den Brei

Krähenmädchen - Erik Axl Sund

Krähenmädchen
von Erik Axl Sund

Informationen zum Buch
Stockholm. Ein Junge wird tot in einem Park gefunden. Sein Körper zeigt Zeichen schwersten Missbrauchs. Und es bleibt nicht bei der einen Leiche ... Auf der Suche nach dem Täter bittet Kommissarin Jeanette Kihlberg die Psychologin Sofia Zetterlund um Hilfe, bei der eines der Opfer in Therapie war. Ihr Spezialgebiet sind Menschen mit multiplen Persönlichkeiten. Eine andere Patientin Sofias ist Victoria Bergman, die unter einem schweren Trauma leidet. Sofia lässt der Gedanke nicht los, bei ihr irgendetwas übersehen zu haben. Schließlich müssen sich Jeanette und Sofia fragen: Wie viel Leid kann ein Mensch verkraften, eher er selbst zum Monster wird?

Wirkung
Äußerlich ist dieses Buch wirklich ansprechend. Eigentlich wollte ich zu der Zeit in der ich es entdeckt habe gar keine neuen Bücher haben. Aber wie das manchmal so ist, lacht mich da dieses interessante Cover an. Das Cover ist ziemlich schlicht gestaltet, aber mit der krakeligen Schrift ein absoluter Hingucker. Der Titel ist natürlich auch interessant und hat auch inhaltlichen Bezug zum Buch, auch wenn ich nicht herausgefunden habe, warum nun eigentlich Krähenmädchen. Leider kam ich auch mit der Aufteilung des Buches nicht so richtig zurecht. Ich hätte mir gewünscht, dass dort nicht nur der Ort als Kapitelüberschrift gestanden hätte, sondern vielleicht auch ein Datum und eine Zeit oder auch eine Nummerierung der Kapitel. Für mich war das beim Lesen äußerst unangenehm.

Positives
Der Einstieg in das Buch war nicht ganz leicht, durch den anfänglich doch recht gewöhnungsbedürftigen Schreibstil. Inhaltlich hat es mir jedoch sehr gut gefallen. Ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht und was es damit auf sich hat. Gut, was es damit auf sich hat, habe ich am Ende dann auch noch erfahren, aber irgendwie war ich mit dem Ende trotzdem nicht ganz zu frieden. Ich muss zugeben, dass es zum Ende hin wieder spannender wurde und dass ich auch bis zur Auflösung nicht richtig wusste was gespielt wird, auch wenn ich es ein bisschen vermutet hatte.

Negatives
Der Schreibstil war, wie ich schon erwähnt habe, anfänglich sehr gewöhnungsbedürftig, er lies sich nicht so schnell einfach weglesen. Manchmal musste ich einen Satz auch doppelt lesen. Nach einer Weile hatte ich mich jedoch daran gewöhnt. Das Thema Charaktere ist bei diesem Buch ziemlich schwierig. Es gab einige Charaktere, wie Sophia und Jeanette, die ich mir sehr gut vorstellen konnte, aber alle anderen Charaktere sind für mich eher blass geblieben. Ich konnte sie mir nicht gut vorstellen, weil sie auch keine sehr bedeutende Rolle gespielt haben. Im Allgemeinen fand ich die Charaktere zu klischeehaft. Jeanette ist so eine arme, arme Frau bei der Polizei und ihr Mann so ein Nichtsnutz von Künstler und überhaupt ist ihr Leben ziemlich schwer. Ich hatte auch mit Sophia meine Probleme, auch wenn ich sie lieber mochte als Jeanette. Bezügliches des Verlaufs der Beziehung zwischen Jeanette und Sophia haben wohl Männerhirne verrückt gespielt. Ich fand es ein wenig übertrieben und konnte es mir doch sehr schlecht vorstellen. Auch beim Verlauf weiß ich eigentlich gar nicht wo ich anfangen soll. Direkt nach dem Einstieg wurde es langweilig und das blieb es leider auch bis kurz vor Schluss. Die Ermittlungen stehen auf der Stelle herum, da bewegt sich nichts auch nur einen Millimeter und auch das Verhalten der Ermittler fand ich in den meisten Situationen eher fragwürdig. Gegen Ende gab es ein paar spannende Passagen, wie ich schon erwähnt habe und danach ging es wieder bergab. Was mich am Ende so gestört hat, ist dass eigentlich nichts wirklich geklärt wurde. Man weiß wer, aber man weiß nicht warum. Natürlich wurde des Ende mit einem Cliffhanger versehen, aber mich kann dieser leider nicht dazu reizen diese Reihe weiter zu verfolgen. 

Zitat
Die Flügel der Fliege kleben in dem Kaugummi fest. Es ist aussichtslos. Hat überhaupt keinen Zweck, wenn du zappelst, denkt das Krähenmädchen. Du wirst nie wieder fliegen. Morgen wird die Sonne scheinen wie immer, aber nicht auf dich.

Bewertung
Note 5 {mangelhaft}
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich zu diesem Buch noch sagen soll. Ich hatte mich wirklich darauf gefreut es zu lesen und wurde einfach nur enttäuscht. Meine Bloggerfreundin Jana hatte es auf den Punkt gebracht, was auch ich vermute "Viele Köche verderben den Brei". Manchmal ist einfach weniger mehr und ich hatte das Gefühl, dass in diesem Buch manchmal ein wenig zu dick aufgetragen wurde. Ich weiß nicht wem ich dieses Buch empfehlen würde, wahrscheinlich Lesern, die gerne verwirrende Bücher mögen, in denen die Ermittler auf der Stelle treten und sich selber bemitleiden.