Rezension

Zu viele Nebenhandlungen

Das Haus der Schwestern - Charlotte Link

Das Haus der Schwestern
von Charlotte Link

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt: Barbara und Ralph, ein deutsches Juristenehepaar, reisen über Weihnachten nach Nordengland, um die Feiertage ungestört in einem abgelegenen Landhaus zu verbringen. Sie wollen so ihre kurz vor dem Scheitern stehende Ehe retten. Doch schon am ersten Tag bricht ein gewaltiger Schneesturm los und schon bald sind beide ohne Strom und Lebensmittel in dem Haus eingeschneit. Auf der Suche nach Brennholz findet Barbara Aufzeichnungen der früheren Hausbesitzerin Frances Grey. Diese Aufzeichnungen beinhalten deren turbulente Lebensgeschichte und ein düsteres Geheimnis.

Meine Meinung: An sich ist „Das Haus der Schwestern“ eine ganz passable Familiensaga, historisch interessant und facettenreich. Das Buch lässt sich – trotz seiner vielen Seiten – ganz gut weg lesen, weil Link einfach sehr flüssig und lebendig schreibt. Was ich an Links historischen Romanen auch mag, ist die Art, wie sie ihre weiblichen Hauptfiguren zeichnet. Sehr eigenwillig, mit Fehlern behaftet, nicht unbedingt sympathisch, aber gerade deswegen sehr interessant und alles andere als Prototypen. Auch bei diesem Roman war das so. Trotz alledem ist das „Haus der Schwestern“ kein Meisterwerk und nicht der beste Roman von Link. Es gab einfach zu viele Handlungsstränge und es wurde generell zu viel Handlung in die Geschichte gepresst. Denn neben der Rahmen- und der eigentlichen Haupthandlung gab es noch zwei kleinere Handlungsstränge, die zum Teil recht unpassend und überflüssig waren. Durch oft extreme Zeitsprünge wirkten manche Szenen lediglich wie Schlaglichter. Letztendlich war ich ein wenig enttäuscht von dem Buch, weil ich von Link einfach besseres gewohnt bin.