Rezension

Zu viele Unstimmigkeiten für mich

Die Königin der Schatten
von Erika Johansen

Bewertet mit 2 Sternen

Inhalt:

Neunzehn Jahre lang führte die junge Prinzessin Kelsea Glynn ein abgeschiedenes Leben in der Obhut ihrer Pflegeeltern. Nun ist der Tag gekommen, an dem sie von der Leibwache ihrer verstorbenen Mutter an den Königshof zurückeskortiert wird, um die Herrschaft über das magische Königreich Tearling anzutreten. Doch Tearling ist ein armes Land, ständig bedroht von seinem mächtigen Nachbarn Mortmesne. Um ihre Herrschaft zu sichern, schloss Kelseas Mutter einst einen verhängnisvollen Pakt. Einen Pakt, dessen Konsequenzen Kelsea nun zu spüren bekommt, denn es trachtet ihr nicht nur die Rote Königin von Mortmesne nach dem Leben, auch ihr Hofstaat, schlimmer noch, ihr eigenes Volk misstraut ihr. Nur wenn sie einen Weg zu ihrem magischen Erbe findet, kann Kelsea ihre Untertanen vor Mortmesne schützen. Falls sie lange genug auf dem Thron sitzt. Falls sie lange genug überlebt ... (Klappentext)

Meine Meinung:

Der Einstieg fiel mir leider absolut nicht leicht. Das erste Problem dass sich mir vor die Füße warf war die „Zeit“.

Ich habe mir keine englischen Rezensionen durchgelesen vorab – ich gehe davon aus, Cover und Klappentext sind dazu da, um mir zu zeigen ob das Buch etwas für mich ist. Was ich nicht erwartet habe ist das dieses Buch in der Zukunft spielt!

Nur ein kleiner Teil der Menschen konnte überleben (offenbar nicht der Teil mit dem höheren IQ) und hat sich quasi freiwillig ins Mittelalter zurückkatapultiert. Man war so schlau alle Ärzte auf ein Schiff zu packen welches dann untergeht, Medizinischeswissen ade. Bücher braucht man nicht, die werden verheizt, jegliche Bildung ade. Viele Informationen zu den Vorkommnissen bekommt der Leser nicht.

Ein solches Sezenario habe ich nicht erwartet, es hat meinen Lesefluss extrem gestört, aber ich wollte mich darauf einlassen und dachte "das wird noch".

Dann bog das nächste Problem um die Ecke „Glaubhaftigkeit“:

Was ich damit meine?
Kelsea wird von ihrer Königinnengarde abgeholt um in die Hauptstadt Neu-London gebracht zu werden. Schnell merken die Männer das sie verfolgt werden. Egal in welcher Zeit, Zukunft, Gegenwart oder Vergangenheit, egal ob Soldaten, Zivilist oder Verfolger jeder wüsste was zu tun ist:
Wachen aufstellen, ruhig verhalten, kein Feuer machen, stets zur Flucht bereit.
Was macht Kelseas Garde?
Ein hübsches Feuer muss her, man betrinkt sich und grölt Sauflieder.
Mein Gedanke dabei:
Kein Wunder das alle denken das Kelsea bald umgebracht wird, bei der Garde hätte ich mir auch Sorgen gemacht.

Ansich ist der Grundgedanke des Settings interessant, nur die Umsetzung hat viele Ecken. Potenzial war da, wurde allerdings nicht genutzt.

Kelsea fand ich tatsächlich eher nichtssagend als interessant. 18 Jahre lang wird sie zu einer Königin erzogen (wobei „erzogen“ das falsche Wort ist, denn eigentlich darf sie nicht wirklich etwas zu den Vorgängen wissen) und lässt sich, kaum aus dem Haus, wie ein kleines Kind behandeln.  

Ich hatte den Eindruck die Autorin konnte sich nicht entscheiden ob sie nun das stumme Mäuschen oder die taffe Königin wollte. Die Geschichte folgt mehreren Personen, vom Priester zum Soldaten. Leider konnten mich auch deren Charaktere nicht fesseln.

Der Schreibstil war gut und der einzige Grund warum ich das Buch nicht aufgegeben habe. Nicht außergewöhnlich aber solide.

Mein Fazit:

Leider wurde das Buch für mich immer schwerer zu lesen und ich habe mich mehr schlecht als recht durch die Seiten gekämpft. Ich habe ein spannendes Fantasy/Mittelalter Buch erwartet. Bekommen habe ich ein langatmige Geschichte ohne Romance.

Was mich ein wenig erstaunt hat war das die deutschen Rezensionen alle sehr gut sind, auf goodreads sind die meisten aber eher negativ (auf Englisch)… vielleicht ist mein Geschmack amerikanischer als gehofft.

Ich finde es so schade dass mich die Geschichte nicht so begeistern konnte wie viele andere Leser. Ich kann aus meiner Sicht für das Buch absolut KEINE Leseempfehlung geben.