Rezension

Zu viele Zutaten

Das neunte Gemälde -

Das neunte Gemälde
von Andreas Storm

Bewertet mit 3 Sternen

          Das wirklich Spannende an diesem Roman: Es wurden sehr viele, interessante, historische Tatsachen in die rein fiktive Handlung, eingearbeitet.

Der deutsche, im Jahr 1964 geborene Schriftsteller Andreas Storm, war bisher bei einer Kommunikationsfirma als Geschäftsführer tätig.
 "Das neunte Gemälde" ist sein Debutroman. Die Reihe erzählt von Lennard Lomberg einem Kunstexperten.

Zum Inhalt: 
Bonn 2016 - Flughafen: der Kunsthistoriker Lennard Lomberg erhält einen merkwürdigen Anruf. 
Ein, ihm Unbekannter - Hr. Dupret,möchte sich mit ihm zwecks eines bisher verloren geglaubten Gemäldes, austauschen.
Nach diesem Telefonkontakt wird Lomberg Zeuge,von erstaunlichen mitunter befremdlichen Ereignissen. 
Auf der Suche nach deren wahren Ursprung und den Hintermännern muss er nun Europaweit, seine Beziehungen spielen lassen. Und er erkennt Verbindungen, von denen er nicht wusste.

Buchgestaltung & Ausführung
Die kreative Buch-Gestaltung springt durch seine kräftige orange-rote Farbgebung, dem Betrachter förmlich ins Auge. 
Mit ihren schwarzen Buchstaben sind Titel, Genre und Autorenname plakativ & somit rein informativ. 
Mir gefällt das Cover. 
Im Buchdeckel wurden Skizzen zu den wichtigsten Schauplätzen: Paris: 1943 & Ceret 2016 eingefügt. 
Ein wirklich nettes Detail. 
Die im Buch verwendeten Schriftsätze sind etwas klein geraten. 
Die Abschnitte werden von kurzen Zeit- & Ortsangaben eingeleitet. 

Mein persönlicher Eindruck
Ich war sehr auf diesen Kriminalroman gespannt. A.Strom hat hier tatsächlich stattgefundene, historische Ereignisse im 3. Reich, in die komplett fiktive Erzählung eingebaut.

Erzählstil & Fluss: 
Einen guten Lesefluss zu erreichen ist mir hier wirklich nicht leicht gefallen. Die Abschnitte werden mitunter an den spannensten Stellen beendet. Wahrscheinlich um durch Spannungsbögen dem Krimi mehr Momentum zu geben. 
Da diese später weder kontunierlich weitererzählt noch wieder aufgenommen wurden, findet jegliches entstandene Momentum ein abruptes Ende. 
Das hat eine gewisse Frustation bei mir entstehen lassen. 
DIe Erfahrungen, Erlebnisse & Interaktionen der Romanhelden wurde leider durch die häufige Verwendung französischer Bemerkungen und anderen unwichtigen Ausschmückungen verwässert. 
Der Hauptstamm der Story ist wirklich sehr interessant und gut recherchiert, nur leider wird dieser, durch die Überbetonung von Nebensächlichkeiten, aus dem Fokus genommen. 
Von einer Straffung der Gesamhandlung sowie dem Verzicht kulinarische & andere Vorlieben zu thematisieren, könnte das Buch deutlich profitieren.

Zusammenfassung:
Andreas Storm präsentiert hier eine sehr interessante Erzählung. 
Leider führt die Fokussierung auf inhaltliche Nebensächlichkeiten wie z.Bsp.französische Redewendungen sowie die Annahme, historische Hintergründe & darauf basierende, intellektuelle Schlussfolgerungen wären dem Lesenden geläufig, schmälern den Lesegenuss enorm. 

Fazit: Ein Romandebut, das durch die fortlaufende Fokussierung auf Nebensächlichkeiten, viel an Spannung und Momentum verloren hat.
Ich vergebe für diesen Roman, den ich eher dem Drama-Genre zuordnen würde: Gute 3 Lesesterne.

ISDN:    978-3462003888
Verlag: KiWi
Seitenzahl: 416
Formate: elektr.,Paperback, CD, Hörbuch
Veröffentlichung: 18.08.2022