Rezension

Zu zäh und wenig Gefühl

Stolen 1: Verwoben in Liebe - Emily Bold

Stolen 1: Verwoben in Liebe
von Emily Bold

Bewertet mit 3 Sternen

Von "Stolen" habe ich mir eine Menge erhofft. Der Klappentext liest sich gut und macht definitiv Lust auf mehr. Von der Autorin habe ich bereits ein Hörbuch gehört und fand ihren Schreibstil sehr angenehm. 
Leider bin ich in dieses Buch nicht gut reingekommen. Zu Beginn glaubt man noch diese typische Highschool Story ala "neues Mädchen an der Schule gerät ständig in Schwierigkeiten und zwischen zwei heiße Typen" zu bekommen, aber das hielt nur sehr kurz an. 
Ich habe sogar ein bisschen gehofft das genau das zu Beginn kommt, aber irgendwie beschäftigen sich die ersten Seiten eher mit Abbys Selbstmitleid. Sie hat keine Eltern mehr und wird als Diebin bezeichnet weil sie ständig etwas klaut (auch wenn sie es nur aus guten Hintergründen tut), deshalb ist sie in Darkenhall gelandet um ihre letzte Chance vor dem Jugendknast zu nutzen. Ja, das ist sehr traurig und sie tut mir auch wirklich Leid das sie das durchmachen musste, aber deshalb muss man es nicht immer wiederholen. 
Abby spürt schnell das die Schule irgendwie seltsam ist, genauso wie einer der Tremblay Brüder, der sie scheinbar anziehend findet. 
Die Spielerreien zwischen Tristan und Abby haben mir immer sehr gut gefallen. Leider wurden aber immer wieder Abbys Gedanken wiederholt, das fand ich dann doch etwas nervig. Ebenso wie ihre Gedanken, wurde erwähnt, das ihre "Weben" sehr stark sind und das die Tremblay Brüder sich nach diesen "Weben" verzehren. Das war mir irgendwann einfach nur noch zu viel, da diese "Weben" wirklich in jedem 4 Satz vorkommen.
Der Hauptstrang mit etwaigen Hintergrundinfos war mir einfach zu wenig präsent. Viel zu spät wurde darauf eingegangen, was es mit den Weben auf sich hat und warum der Ring für Bastian so wichtig ist. Auch die Tremblay Brüder haben sich mächtig Zeit gelassen etwas zu erklären. Die etwas zweigleisige Lovestory hat mich bei keinem der beiden Brüder gefesselt, deshalb ist mir auch noch keiner sympathischer geworden. Insgesamt spielt sich eigentlich kaum etwas in der Schule ab und kaum jemanden scheint das zu stören, das kam mir ein bisschen seltsam vor.
Die Idee, das durch einen Kuss die schlechten Gedanken aus den "Opfern" genommen werden hat mich angesprochen, doch irgendwie habe ich bei der Beschreibung "die Seele stehlen" etwas anderes erwartet. Das hätte ruhig etwas dramatischer sein dürfen.
Das Ende hat dann endlich richtig fahrt aufgenommen und es wurde spannend. Ein kleiner Cliffhanger ist auch da, allerdings bin ich mir ziemlich unsicher ob ich den Zweiten Band lesen werde da ich mich sehr durch den ersten Band gezwungen habe.
Fazit: Der erste Band bietet eine interessante, neue Geschichte, die ein bisschen zügiger mit weniger Wiederholungen hätte sein dürfen aber dennoch unterhalten kann. Das Ende macht definitiv neugierig.