Rezension

Zuckersüße Liebesgeschichte

Girl At Heart -

Girl At Heart
von Kelly Oram

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Charlie Hastings ist das einzige weibliche Teammitglied der Baseballmannschaft ihrer Highschool. Insgeheim ist sie schon lange in ihren besten Freund und Teamkameraden Eric verliebt. Zusammen mit zwei weiteren Freunden macht dieser ihr jedoch wiederholt klar, dass sie sie eher als Kumpeltyp und nicht als Mädchen sehen. Davon verletzt nimmt Charlie sich vor etwas zu ändern. Sie möchte von ihrem Umfeld als Mädchen angesehen werden. Hilfe bekommt sie dabei von ihrem Teamkapitän Jace und seiner Schwester Leila. Die beiden unterstützen sie bei jedem kleinen Schritt damit Charlie sich wohler fühlt. Doch nicht jeder empfängt ihre Veränderung mit offenen Armen.

Meine Meinung:
Den Schreibstil der Autorin finde ich sehr angenehm. Er ist locker, leicht und flüssig zu lesen und passt so perfekt zu der Highschoolthematik. Die Geschichte wird aus der Ich-perspektive der Protagonistin Charlie erzählt und so bekommt man als Leser einen wirklich guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt. Die Autorin schafft es auch ohne Perspektivwechsel die Gefühle der anderen Personen gut rüberzubringen, sodass man sich auch in sie hineinversetzen kann.
Charlie ist eine unheimlich sympathische Protagonistin, die selbst denkt, dass sie außerhalb ihrer (ausschließlich männlichen) Freundesgruppe auf andere leicht arrogant und kalt wirken kann. Dabei ist sie nur unsicher. Sie kommt aus einem wohlhabenden Zuhause und hat Angst, auf andere überheblich oder verwöhnt zu wirken. Ihr Vater ist zwar öfters unterwegs, aber wenn er da ist, macht er alles für sie und ihre Freunde. Es ist super unterhaltsam, wenn er seine Tochter in Verlegenheit bringen möchte. Bis zum Beginn des Buches versucht Charlie nicht wirklich sich ihren anderen Teamkameraden zu öffnen. Im Laufe ihrer Veränderung findet sie immer mehr zu sich selbst und wird anderen gegenüber offener. Ich fand es schön zu sehen wie sie im Laufe der Handlung mit anderen Personen wie Mark, Jace und Leila agiert.
Eric, Diego und Kevin fand ich als Freunde allerdings ziemlich unsympathisch. Sie verletzen Charlie wiederholt mit ihrem Verhalten ohne es überhaupt zu merken. Sie machen sich sogar über sie lustig und sind sich dabei nicht einmal bewusst, dass Charlie auch Gefühle hat, die man verletzen kann. Eric fand ich am Schlimmsten. Als bester Freund muss er nicht alles verstehen, was Charlie macht, aber er sollte sie meiner Meinung nach immer unterstützen. Tatsächlich macht er sich eher lustig über ihre Veränderung und hat an allem etwas auszusetzen. Sogar daran, dass Charlie andere Leute besser kennenlernen will. Für mich wirkt das ziemlich egoistisch und so, als wolle er sie klein halten. 
Jace hat mir als männlicher Protagonist sehr gut gefallen. Am Anfang wirkt er etwas schüchtern, ruhig und zurückhaltend. Als er und Charlie sich jedoch besser kennenlernen kann man sofort erkennen wie sehr dieser Junge Charlie mag. Er ist offen, rücksichtsvoll, humorvoll, unterstützend, super lieb und romantisch. Ich liebe es, dass er aufrichtig zu seinen Gefühlen steht und sie auch nicht versteckt. Er weiß, dass Charlie starke Gefühle für Eric empfindet und trotzdem unterstützt er sie bei allem. Er ist ihr ein wirklich guter Freund, dem sie alles anvertrauen kann. 
Auch seine Schwester Leila ist Charlie eine große Hilfe und macht mit ihr allerhand „Mädchenhaftes“. Sie macht sie mit ihren Cheerleaderinnen bekannt und sofort hat Charlie eine Gruppe aufgedrehter, freundlicher Mädchen hinter sich. Ich habe Leila sofort mit ihrer quirligen Art ins Herz geschlossen.
Charlies Veränderung bedient einige Klischees, aber ich fand es toll umgesetzt. Mich hat es nicht gestört, dass Leila und sie zuerst shoppen gehen und danach direkt zum Friseur. Den Mädelsabend mit Leilas Freudinnen fand ich absolut herrlich.
Die Entwicklung der Beziehung von Charlie und Jace fand ich absolut bezaubernd. Je besser sie sich kennen, je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto mehr sprühen die Funken. Ich fand es auch schön, dass Leila als Jace‘ Schwester so unterstützend und doch beschützend agiert hat. Sie hat sich mit Charlie angefreundet, doch Jace ist eben ihr Bruder. Und hätte Charlie ihn verletzt, hätte es bestimmt eine ordentliche Ansage gegeben.
Ich muss sagen ich hatte zu Beginn Angst, dass es eine Dreiecksbeziehung zwischen Charlie, Jace und Eric geben wird. Ich bin so froh, dass Eric sich nicht in Charlie verliebt hat, sondern nur ein wirklich lausiger Freund war. Mir hat auch sehr gut gefallen, dass es kein Drama gab, das Charlie und Jace auseinandergebracht hat. Es muss nicht immer einen großen Konflikt zwischen den Protagonisten geben. Das Buch zeigt, dass eine Geschichte auch mit einem „Good Boy“ und Harmonie zwischen ihm und der Protagonisten auskommt und gut unterhält. 

Fazit:
Ich habe das Buch nach der Leserunde gleich noch einmal komplett gelesen und auch da habe ich es verschlungen. Es ist eine zuckersüße Liebesgeschichte, die mich tief berührt hat. Natürlich sind einige Elemente eher kitschig und klischeehaft, allerdings hat mich das zu keinem Zeitpunkt gestört. Ich kann nur von dem Buch schwärmen, da es mit einer wichtigen Message und einer Leichtigkeit auch ohne gr0ßes Drama absolut bestehen kann.