Rezension

Zuckersüßes Weihnachtsmärchen voller Klischees!

Royal Christmas - Daniela Felbermayr

Royal Christmas
von Daniela Felbermayr

Bewertet mit 2 Sternen

„Royal Xmas - Ein Prinz zu Weihnachten“ ist ein Spin Off der „Glamerica Girls“-Reihe von Autorin Daniela Felbermayr.

Darin wird Reporterin Eden Jones vom Glamercia-Magazin auf die Jagd nach einer Sensationsstory geschickt. Ein europäischer Prinz soll sich im verschneiten Colorado mit seiner geheimen Freundin verloben und Eden soll mehr dazu herausfinden. Klar, dass sie von der Aussicht, Weihnachten mitten im Nirgendwo zu verbringen, alles andere als begeistert ist.

Märchenhaft romantisch klingt dieser Satz des Klappentextes: „Als sie mit ihrem Mietwagen in einer Schneewehe stecken bleibt und zu erfrieren droht, eilt ihr der attraktive Jay zu Hilfe, der sich als waschechter europäischer Prinz entpuppt und Eden mit auf den Landsitz seiner Eltern nimmt.“

Ich habe mich also auf eine romantische Weihnachtsliebesgeschichte gefreut. Leider bekam ich innerhalb kürzester Zeit von der zuckersüßen Geschichte nicht nur Zahn-, sondern auch noch Bauchweh! Ich mag es ja romantisch, aber irgendeine schlüssige Handlung sollte schon noch dabei sein. „Royal Xmas - Ein Prinz zu Weihnachten“ ist eine einzige Aneinanderreihung von Klischees und Stereotypen, die alle schon mal dagewesen sind.

Nicht nur der Titel hat mich an den Film „Ein Prinz zu Weihnachten“ erinnert. Auch sonst bewegt man sich in Klischees: der edle Prinz als Retter in der Not, zunächst gar nicht erkannt, der prächtige Landsitz, die adeligen Eltern, die so volksnah und natürlich sind, die zickige Verlobte – alles Zutaten zu einer altbekannten Story, die ich sogar noch halbwegs genossen hätte, wenn ich sie hätte nachvollziehen können. Sämtliche Protagonisten blieben mir jedoch fremd und ihr Handeln wenig schlüssig. Das gilt vor allem für unser Paar Eden und Jay. Vielleicht liegt es an der etwas unpersönlichen Erzählperspektive, dass ich zu wenig Einblick in Edens Denken und Gefühle bekam? Man weiß von ihr nur, dass sie vor kurzem eine herbe Enttäuschung in Sachen Liebe erfahren hat und sich gerne hierüber hinwegtrösten will, indem sie beruflich erfolgreich ist. Aber wie kommt Jay auf die Idee, jemanden, den er gerade wenige Stunden kennt, als seine Verlobte auszugeben, und wie kommt Eden darauf, auf diesen Plan einzugehen, von dessen Scheitern man einfach ausgehen muss? Inklusive Präsentation in der Öffentlichkeit als liebende Verlobte?

Auch der Rest der Geschichte vom gemeinsamen Besuch auf dem Weihnachtsmarkt mit Schmücken des Christbaums bis hin zum familiären Kuchenbacken mit der Herzogin, die Eden sogar ihr heißgeliebtes Verlobungskleid überlässt – alles ist so zuckersüß, dass ich nur die Augen verdrehen konnte. Und dann auch noch ein Zauber, den ein nicht existenter Weihnachtsmann über Eden und Jay wirft…

Insgesamt ist natürlich auch der große Knall vorhersehbar und – wie könnte es anders sein – das Happy End – schade, das war für mich einfach zu viel des Guten!