Rezension

Zum Glück haben meine Katzen keine Starambitionen

Sex and the Kitty - Nancy the Cat

Sex and the Kitty
von Nancy the Cat

Als ich die Inhaltsbeschreibung zu „Sex and the kitty“ gelesen habe, wurde ich neugierig auf das Buch. Ich bin zwar kein „Sex and the City“-Fan, aber ich mag Katzen und habe auch selbst welche. Zum Glück haben meine Katzen jedoch – soweit ich weiß – keinerlei Starambitionen, wofür ich nach der Lektüre von „Sex and the kitty“ wirklich dankbar bin. Nancy, die feline Protagonistin und ich-Erzählerin des Romans, ist nämlich in erster Linie anstrengend und stellenweise auch nervig und überheblich. Vor allem ihre Überheblichkeit wird bereits in der Einleitung deutlich. Diese soll sicherlich selbstbewusst klingen, wirkte auf mich jedoch einfach nur unsympathisch und von dem im Klappentext angesprochenen Charme ist  auch nichts zu spüren.  Nachdem ich die Einleitung gelesen habe, ist mir erst Mal jegliche Lust auf das Buch vergangen und ich habe ein anderes Buch gelesen.

Da man ein Buch jedoch schlecht nur an Hand der Einleitung beurteilen kann, habe ich es doch wieder zur Hand genommen und auch relativ schnell durchgelesen. Das Buch erzählt zwei Geschichten. Zum einen ist da die Geschichte einer Katze, Nancy, welche bloggt, auf Facebook aktiv ist und berühmt werden möchte. Und als hätte Nancy nicht schon genug damit zu tun, berühmt zu werden, muss sie sich auch noch mit den ganz normalen Problemen einer normalen Katze rumschlagen. Als Leser begleitet man Nancy während verschiedener Stationen im Leben einer Katze – die Trennung von der Mutter, ein neues zu Hause, ein neues Revier, Konkurrenzkämpfe mit anderen Katzen, der erste Besuch beim Tierarzt und so weiter. Auf eine katzenhafte Art ist hier nun auch der angekündigte Charme zu spüren, jedoch auf eine Art, wie wohl nur eine Katze charmant sein kann. Wäre Nancy nämlich eine menschliche Protagonistin, würde ich sie nervig, naiv und egoistisch finden.

Betrachtet man die Geschichte jedoch nicht als Erzählung aus dem Leben einer Katze, sondern als Fabel, so hat sie wesentlich mehr zu bieten, als nur Nancys Alltag. Und schiebt man mal auf Seite, dass Nancy eine Katze ist, könnte „Sex and the kitty“ auch die Geschichte eines jungen Menschen erzählen, welcher alles versucht um berühmt zu werden und dabei an verschiedenen Castings teilnimmt und bei nicht ganz seriösen Modelagenturen einen Vertrag unterschreibt. Nebenbei warnt die Geschichte auch noch vor übermäßiger Verführung durch Werbung sowie den Gefahren des Internets.

Mit den nun bereits angesprochenen Punkten, hätte das Buch eigentlich schon genügend Inhalt. Nancy, bzw. die Ghostwriterin, konnte es jedoch nicht lassen, das ganze Buch mit Seitenhieben auf Katzenbücher, Katzenblogs und andere Katzenbesitzer zu spicken. Einige dieser Seitenhiebe haben mich dabei zum schmunzeln gebracht, andere fand ich jedoch einfach nur unnötig. Insgesamt wirkte dies auf mich so, als würde hier irgendein Zickenkrieg ausgefochten.

Fazit:

Die Grundidee, welche dem Roman zugrunde liegt, gefällt mir. Mir gefällt auch, wie die Autorin diese Idee umgesetzt hat, indem sie sowohl eine Katzen-Geschichte , als auch eine Fabel geschrieben hat und sich dabei auf aktuelle Themen bezogen hat. Nancy als Protagonistin und ich-Erzählerin der Geschichte konnte mich jedoch nicht überzeugen. Ich bin einfach nicht warm mit ihr geworden, sie blieb mir fremd und ich fand sie unsympathisch – darunter hat dann auch das Lesevergnügen gelitten.