Rezension

Zum Nachdenken anregend

Heimatsterben -

Heimatsterben
von Sarah Höflich

Bewertet mit 5 Sternen

Neben einer Familiengeschichte werden politische Szenen gezeichnet, die Denkanstöße geben und sehr nachdenklich stimmen.

Die Protagonistin Hanna kehrt aus den USA in die Heimat zurück, um ihre Großmutter ein letztes Mal zu sehen. Bevor diese stirbt, bittet sie Hanna, die Familie zusammen zu halten. Was sich aufgrund der politischen Arbeit ihres Schwagers und seiner Ansichten schwierig gestaltet. In eindrucksvollen Rückblenden wird das Leben der Großmutter einschließlich Vertreibung und Flucht gezeigt. Die Entwicklung sowohl im familiären als auch politischen Bereich führt die Erzählstränge passend zusammen. Eine fesselnde Geschichte, die viele Denkanstöße liefert.

Die überstürzenden Ereignisse zeigen fließende Grenzen, der Bezug zur aktuellen politischen Situation lässt sich durchaus herstellen und ist erschreckend. Sicherlich entspringen viele Entwicklungen der Phantasie der Autorin, aber sie stimmen äußerst nachdenklich. Die Personen in diesem Buch sind authentisch und nachvollziehbar gezeichnet.

Der Stammbaum zu Beginn des Buches ist sehr hilfreich und hat mir einige Male gute Dienste erwiesen, um die Verwandtschaftsverhältnisse zu durchschauen. Der Erzählstil der Autorin ist angenehm zu lesen und passt sehr gut zur packenden Geschichte, die es auch an Spannung nicht fehlen lässt.

Ein tolles Debüt, das ich gerne weiterempfehle.