Zum Träumen
Bewertet mit 5 Sternen
Arya und Finn ist der erste Teil der Maljonar-Chroniken und hat mich von Beginn an gebannt. Die Geschichte beginnt mit ruhigen Tönen, wir lernen zunächst Arya kennen, die am am Königshof zur Leibwächterin für Prinzessin Elena ausgebildet wurde und über eine Gabe verfügt, die sie selber regelrecht hasst. Die beiden jungen Frauen sind gemeinsam aufgewachsen und somit nicht nur Herrin und Leibwächterin, sondern auch beste Freundinnen. Elena beschließt ohne Aryas Wissen, dass sie ihr Reich kennenlernen will, natürlich nicht ohne ihre Freundin und so wacht Arya eines Tages auf und befindet sich sozusagen schon auf Reisen. Begleitet werden die beiden von Finn, dem Streuner und dessen Freunden Bero und dem kleinen Ilias und auf ihrer Reise geschieht natürlich so einiges.
Dieses Buch lebt gerade von seinen wirklich wundervoll inszenierten Charakteren, die jeder für sich detailreich ausgearbeitet wurde. Erzählt wird hier abwechselnd aus den Sichten der Protagonisten Arya und Finn und man hat wirklich das Gefühl, beide kennenzulernen. Finn hat Humor, sieht gut aus, ist ein Kämpfer und ein Streuner, der aber loyal zu seinen Freunden steht und alles für diese tun würde, genau so ist auch Arya, mutig, tapfer, loyal. Doch beide haben ein Päckchen zu tragen, während bei Arya recht schnell klar ist, dass sie ihre Gabe hasst, weiß man bei Finn nicht genau, was sein Geheimnis ist. Aber nicht nur die beiden Protagonisten sind ausgefeilt dargestellt, auch die Nebencharaktere wirken äußerst lebendig, so sind mir alle fünf Reisende sehr schnell ans Herz gewachsen.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und zog mich schnell in ihren Bann. Die Sprache ist jugendlich, humorvoll und modern. Mit detaillierten Beschreibungen von Orten und Personen erweckt sie Bilder im Kopf beim Lesen und die Geschichte wird geradezu lebendig. Man fiebert mit den Charakteren mit, man lächelt über Finns Humor und würde den kleinen Ilias am liebsten durch die Haare wuscheln. Besonders gut hat mir gefallen, dass sich Aryas und Finns Liebesgeschichte entwickelt, zwar fühlen sich beide voneinander angezogen, aber es beginnt einfach mit anfänglichen Neckereien, die erst im Laufe der Geschichte zur intensiveren Gefühlen werden.
Mein Fazit: ein gelungener Fantasyroman, der vor allem durch seine Charaktere lebendig wird und in dem Freundschaft eine große Rolle spielt. Wunderschön!