Rezension

Zum Träumen schön

Das saphirblaue Zimmer - Lauren Willig, Karen White, Beatriz Williams

Das saphirblaue Zimmer
von Lauren Willig Karen White Beatriz Williams

Bei manchen Büchern weiß man relativ schnell, dass sie schlichtweg toll werden… So war das auch bei diesem Buch.

Das Cover des Buches war das Erste, was mir ins Auge gestochen ist. Danach kam der Klappentext, der mich ebenfalls überzeugen konnte. Es handelt sich hierbei um einen historischen Liebesroman, der sich in den Jahren 1892, 1920 und 1944 abspielt. Um es kurz zu sagen – im Großen und Ganzen begleitet man drei faszinierende Frauen, die sich sehr ähneln und durch das Schicksal miteinander verbunden sind. Das verrät ja bereits der Klappentext. Auch das titelgebende „spahirblaue Zimmer“ spielt dabei eine wichtige Rolle, drei Liebesgeschichten, die sich durch dieses Zimmer vereinen.

Die Hauptperson ist Kate Schuyler, Ärztin im Jahr 1944. Sie erzählt aus ihrer eigenen Sicht von ihrer Begegnung mit dem Patienten Cooper Ravenel. Schnell erkennt man, dass Kate eine starke Persönlichkeit ist, deren Priorität immer der Beruf der Ärztin war. Männern gegenüber war sie nie sonderlich positiv eingestellt, da diese sie als Ärztin nicht ausreichend respektierten. Aber bei Cooper ist das anders und die Anziehungskraft zwischen den beiden ist stark, auch wenn Kate es zu Beginn nicht wahrhaben möchte.

Die zweite Geschichte dreht sich um Olive im Jahr 1892. Sie arbeitet als Dienstmädchen für eine hoch angesehene Familie und ist Kate sehr ähnlich, was ihre Abneigung gegenüber Männern betrifft. Auch sie hat ein Ziel vor Augen, allerdings kommt auch ihr ein Mann in die Quere und lenkt sie von ihrem eigentlichen Plan ab.

Die dritte Person in der Geschichte ist Lucy. Sie arbeitet im Jahr 1920 als Sekretärin eines Anwalts und sieht sich selbst als unabhängige Frau, die sich allein auf sich selbst verlassen kann. Zunächst wirken diese drei Geschichten wie alleinstehend, aber durch das Übereinstimmen der Nachnamen erkennt man relativ schnell, wie die drei Frauen zueinander in Verbindung stehen. Sie alle haben ein Ziel vor Augen, nämlich das Geheimnis ihrer Familien zu lüften.

Relativ schnell merkt man, wie ähnlich sich die Frauen doch sind. Sie sind alle sehr charakterstark und kämpfen für das, was sie wollen. Alle drei haben ein Ziel vor Augen. Sie verbindet eine gewisse Sehnsucht und der Drang, ein Geheimnis zu lüften. An dieser Stelle will ich nicht zu viel verraten, aber das Buch hat so einiges an Verwirrung zu bieten.

Was diese Geschichte so besonders macht, ist die Tatsache, dass man als Leser Schritt für Schritt hinter die Verbindung der drei Frauen kommt und das Fesselnde sind diese Zusammenhänge, die es aufzudecken gilt. Die Autorinnen haben es auch gut verstanden, mich in die Zeit zurückzuversetzen und ich hatte von allen drei Frauen das perfekte Bild vor Augen. Das Tolle ist natürlich auch, dass man in einem Buch praktisch drei Geschichten verfolgt und jede hat ihren Reiz. Das sorgt sehr gut für Abwechslung und Spannung. So wurde es zu keiner Zeit langweilig, man will schließlich erfahren, wie die Geschichten zusammenhängen. Auch ab dem Punkt, an dem ich hinter das Geheimnis gekommen bin, hat die Neugier nicht nachgelassen. Schließlich handelt es sich um einen Liebesroman und die Liebesgeschichte der drei zu verfolgen, war ebenfalls zum Träumen schön. Der Schreibstil war sehr einladend und teilweise gab es auch sehr amüsante Stellen, die mich schmunzeln ließen.

Die Männerfiguren erfüllen in diesem Fall mal wieder genau das Klischee – gottesgleiche Geschöpfe, charmant und selbstbewusst.

„Die Konturen seines Körpers waren so perfekt wie eine italienische Marmorstatue, die Gott zum Leben erweckt hatte.“ (s. 182)

Allerdings habe ich mich keineswegs an diesem Klischee gestört, weil ich es einfach als sehr gut umgesetzt empfand. Die Männer sind in diesem Fall nämlich keine typischen Badboys, die sich dann Hals über Kopf in das nette Mädchen von nebenan verlieben – stattdessen sind sie romantische Helden, die um die Liebe kämpfen. Es handelt sich meiner Meinung nach hier um keine gewöhnliche Liebesgeschichte, da ich bis zum Ende tatsächlich nicht wirklich vorhersehen konnte, wie die Geschichte wohl ausgeht. Das Ende hat mir dann dementsprechend auch zugesagt, es war nicht zu viel und nicht zu wenig. Die Emotionen waren greifbar, man konnte mit den Liebenden mitleiden und mitfiebern.

FAZIT:
Ein Buch, bei dem ich nichts zu meckern habe, in meinen Augen perfekt – angefangen bei dem wunderschönen Cover, bis hin zu dem gelungenen Ende. Es war sehr romantisch, ohne direkt kitschig zu werden und die Charaktere waren wunderbar ausgearbeitet, sowohl die drei Protagonistinnen, als auch die männlichen Figuren. Ganz besonders toll war es, gleich drei Geschichten zu verfolgen und das Geheimnis Schritt für Schritt aufzudecken. Das Buch hat mir einige schöne Lesestunden beschert!