Rezension

zum versinken

Die Ballade von Max und Amelie - David Safier

Die Ballade von Max und Amelie
von David Safier

Bewertet mit 5 Sternen

Die Ballade von Max und Amelie ist schon ein wenig Poesie in Prosa, Da passt auch das stimmungsvolle Cover gut. Es ist eine Liebesgeschichte und auch eine Art Märchen.

Natürlich könnte man versuchen, den parabelhaften Roman literaturkritisch zu analysieren, aber besser ist es, sich der Handlung hinzugeben und ganz und gar zu versinken.

 

Max und Amelie sind ganz unterschiedliche Charaktere mit verschiedenen Lebenserfahrungen.

Sie ist wild auf einer Müllkippe in einem Rudel aufgewachsen und eine Kämpferin, Max hingegen ist ein Haushund, gut genährt und treu. Aber als er in Schwierigkeiten kommt und von seinem Zuhause getrennt ist, ist es es Amelie, anfangs noch Narbe genannt (wegen ihrem herausgebissenen Auge), die ihm hilft.

Narbe ist stark und wild, aber nicht ohne Mitleid. Sie ist bereit den fremden Hund, der so zutraulich ist, nach Hause zu führen. Das gibt dem Buch Elemente einer Road Novel.

Zusätzlich werden immer wieder Träume, Lieder und mythologische Geschichten eingebunden.

Max und Narbe begegnen auch anderen Tieren, wie Vögel, Wölfe, sogar einmal einer hochmütigen Katze. Doch eine große Gefahr gibt es auch, eine rachsüchtige Menschenfrau.

Beeindruckend, wie sensibel die Figuren charakterisiert werden. Auffällig auch, wie das Schicksalshafte betont wird.

 

So eine Tiergeschichte gab es schon sehr lange nicht mehr. David Safier selbst spricht von „Unten am Fluß“, dem Tierbuchklassiker von Richard Adams, der ihn inspiriert hat.

 

David Safiers geschmeidiger Stil ist angenehm zu lesen.Und er hält sich nicht zurück, lässt seine Figuren fabulieren, stets mit einer Sehnsucht nach Geborgenheit.