Rezension

Zurück in die achtziger Jahre

Der katholische Bulle - Adrian McKinty

Der katholische Bulle
von Adrian McKinty

Bewertet mit 4.5 Sternen

Zum Inhalt/ Kurzinfo:

"Belfast befindet sich im Ausnahmezustand. Detective Sergeant Sean Duffy ist neu in der Stadt, und gleich bei seinem ersten Fall – der Suche nach einem Serienkiller – muss er sich ins Zentrum des Terrors begeben. Sean Duffy ist wahrscheinlich der einzige katholische Bulle in ganz Nordirland, denn es ist 1981, und »katholisch sein« steht vor allem für eins: IRA. Die Paramilitärs haben der Polizei den Krieg erklärt, nehmen sie, wo es nur geht, unter Beschuss, jagen Polizeiautos in die Luft. Ihnen gilt Duffy als Verräter. Doch auch unter den Kollegen in Carrickfergus, einem Vorort von Belfast, wohin er nach seiner Beförderung gerade erst versetzt wurde, muss sich der junge Polizist sein Ansehen erkämpfen. Entlang der Frontlinien ermittelt Duffy in zwei Mordfällen, hinter denen ein Serienkiller zu stecken scheint. Eines der Opfer stand in Verbindung mit den höchsten IRA-Kreisen, wo Duffy auf eine Mauer des Schweigens trifft, da jeder, der den Mund aufmacht, mit dem Schlimmsten rechnen muss …"

Nach der Lektüre muss ich sagen, dass der Krimi vielschichtiger und facettenreicher ist, als man annehmen möchte. Perfekte Unterhaltung vor realem Hintergrund sozusagen.

Optik:

Die Covergestaltung ist absolut gelungen & lädt zur Lektüre ein. Ein wenig fühlte ich mich ans Cover von Bottinis "Der kalte Traum" erinnert.

Stil: Ein flüssiger Schreibstil, der plastische Beschreibungen bietet und keine Längen aufkommen lässt. Meine Erwartungen wurden nicht nur erfüllt, sondern noch übertroffen. Der Roman ist nicht nur etwas für Genrefans - auch historisch interessierte Leser kommen voll auf ihre Kosten.

Mein Fazit:

Beschrieben wird die "heisse Phase" des Nordirlandkonfliktes. Eine Zeitreise zurück in die achtziger Jahre. Nach der Lektüre vieler eher mauer Krimis konnte mich "Der katholische Bulle" vollends in seinen Bann ziehen.

Der Polizist Sean Duffy ist ein Protagonist mit Ecken und Kanten, und im Roman wird auch kein Nordirland - Klischee ausgeschlachtet. Ein absolut fesselnder Krimi, der en passant auch zur Geschichtsstunde taugt - so soll gute Literatur sein.

Erfreulicherweise liest sich das Buch zum grossen Teil  flüssig.