Rezension

Zusammen und doch allein

Zwischen den Meeren
von Sarah Moss

Bewertet mit 3 Sternen

In der heutigen Zeit, wo Fernbeziehungen leider immer häufiger gelebt werden müssen, sind sie schon mehr als schwierig. Doch wie sah es vor hundert Jahren aus? Die Autorin Sarah Moss hat einen unterhaltsamen Roman darüber geschrieben, wie das Leben Beziehungen verändert, wenn sie getrennt voneinander Leben müssen. Ally und Tom werden kurz nach der Hochzeit getrennt, als Tom für längere Zeit nach Japan muss, um einen Leuchtturm zu bauen. Für ihn eine große Chance und perfekt, um für das spätere Leben mit Ally zu sorgen. Ally bleibt in England und versucht in der Zeit etwas zu bewegen mit ihrer Arbeit als Ärztin in der Nervenheilanstalt. 

Das Buch schafft es, das Leben von Ally und Tom anschaulich und gut darzustellen und hebt dabei die Unterschiede der zwei Leben sehr gut hervor. Man erkennt schnell, dass nicht wirklich eine gute Basis für die Beziehung da war, da die Liebenden einfach zu wenig Zeit hatten, bevor sie auseinander gehen. Sie sind zusammen und leben dennoch zwei einsame Leben, welche sie nachhaltig zu verändern scheinen. Tom verliert sein Herz an Japan und auch Ally erkennt, dass sie mehr sein möchte und kann, als Ehefrau. Die zwei Geschichten sind daher auch eigenartig alleinstehend, obwohl hier das Leben eines Ehepaares betrachtet wird, bis zur Zeit der Rückkehr. 

Die Geschichte wurde sehr anschaulich erzählt und auch die Personen sind sehr schön realistisch dargestellt entsprechend der damaligen Zeit. Dennoch blieben sie die meiste Zeit doch etwas fern und man konnte schwer eine Verbindung aufbauen. Das ganze Buch über hat man das Gefühl, nur ein Betrachter von außen zu sein, obwohl die Gefühle von Ally und Tom gut dargestellt werden. Dennoch kann das Buch auf seine eigentümlich distanzierte Art unterhalten.