Rezension

Zutiefst bewegend!

Fuck you, Hope - Daniela Hartig

Fuck you, Hope
von Daniela Hartig

„Sie wird es dir nicht brechen Floyd. Dein Herz. Sie wird es dir bei lebendigem Leib herausreißen und über einem Feuer rösten. Und du darfst zusehen, wie sie es anschließend verspeist.“
(Seite 297)

Floyd und Storm verbindet vieles, eine gemeinsame Vergangenheit, eine übergroße Liebe – und ein Moment, der alles vernichtet hat und beide am Boden zerstört zurückgelassen hat… 
Findet die Liebe immer einen Weg? Einen Weg zueinander, einen Weg zu verzeihen?

Dies ist die Fortsetzung von „F* you love“. Ich habe den Vorgänger nicht gelesen, empfand dies aber nicht als Nachteil. So durfte ich blind in die Geschichte stolpern und erst Stück für Stück erfahren, was Floyd und Storm auseinandergerissen hat…
Seit ihrer gemeinsamen Zeit sind 6 Jahre vergangen, Floyd versucht nach und nach, sein Leben in den Griff zu kriegen, was ihm oft mehr schlecht als recht gelingt. Bis er unverhofft Storm wiedertrifft.
Storm ist, wie ihr Name verspricht, ein Wirbelsturm, der übers Land hinwegfegt. Wenn er sich kurz legt, dann nur, um danach mit erneuter Kraft loszulegen. Ihre Gefühle für Floyd zerreißen sie fast und bringen auch sie an einen sehr dunklen Punkt ihrer Vergangenheit zurück. 
Doch es gibt auch außer ihrer großen Liebe etwas, was die beiden verbindet, für das sie über ihren Schatten springen und über sich selbst hinauswachsen müssen. 

Dieses Buch wühlte auch mich wie ein gewaltiger Sturm auf. Ich schwankte zwischen losheulen, weglegen und sofort weiterlesen müssen, um nicht zwischendrin selbst zu zerbrechen. Daniela Hartig führt uns mit ihren Protagonisten so nahe an den Abgrund, dass man Acht geben muss, um nicht selbst abzurutschen. Storm und Floyd sind so kaputt, so real, so irrational in ihrem Handeln, wie es Menschen nun mal sind. Und auch wenn man die beiden manchmal schütteln möchte, weil sie sich und andere so verletzen, konnte ich sie zu jedem Zeitpunkt nur zu gut verstehen. 
Auch die Nebencharaktere sind so toll beschrieben, Floyd und Storm sind von tollen Freunden umgeben, ohne die sie wohl nicht überlebt hätten. Und jeder einzelne Moment mit Billie ist direkt in meinem Herz gelandet…
Wer einen locker-flockigen Liebesroman für die Badetasche haben will, sollte hiervon wohl die Finger lassen. Wenn man aber bereit ist für eine Geschichte, wie sie das Leben schreibt, mit aller Brutalität, Härte und Schicksalsschlägen – und aller Hoffnung, der ist hier goldrichtig!

„F* you hope“ hat mich zutiefst bewegt, viel über Schuld und Vergebung nachdenken lassen und war jede Leseminute absolut wert!