Rezension

Zutiefst bewegend, abwechslungsreich, spannend und bis zur letzten Seite überraschend!

Ohne ein einziges Wort
von Rosie Walsh

„Vergangen Nacht musste ich an den Tag auf dem Hügel denken. Und da dachte ich: Ich kann einfach nicht aufgeben. Ich kann ihn nicht aufgeben. Kann uns nicht aufgeben. Noch nicht.“

 

Sarah ist zu Besuch bei ihren Eltern in England, als sie Eddie kennenlernt. Die beiden verbringen eine wundervolle Woche miteinander und versprechen, sich wiederzusehen.

Doch dann verschwindet Eddie, reagiert auf keinen ihrer Anrufe.

Erst macht Sarah sich Sorgen, dann muss sie langsam die Wahrheit erkennen: Es gibt einen Grund, warum er sich nicht mehr meldet…

Ihre Freunde raten ihr, ihn zu vergessen. Doch das kann sie nicht, denn sie liebt Eddie.

 

Sarah hat eine schwere Vergangenheit, ein heftiger Schicksalsschlag und harter Verlust ließen sie fluchtartig von England in die USA fliehen, wo sie sich ein neues Leben aufgebaut hat. Sie vergräbt sich in ihrer Arbeit, um nicht an früher denken zu müssen.

Auch Eddie ist in der Verantwortung für seiner Mutter gefangen.

Durch einander lernen sie sich selbst wieder etwas kennen, wie es war, leicht und ohne Verantwortung zu sein. Ohne Maske zeigen sie sich ihr wahres Gesicht und verlieben sich ineinander.

 

In wechselnden Zeitsträngen erzählt die Autorin einerseits die Tage, an denen Sarah auf seinen Anruf wartet. Dann erleben wir Kapitel aus der Zeit kurz davor, ihr Kennenlernen und sich verlieben. Dieser Wechsel macht das Lesen sehr abwechslungsreich.

Durchzogen sind die Kapitel noch von Briefen und Nachrichten, an die verlorene Schwester und an Eddie – und auch welche von ihm an Sarah, die er nie abschickt… Vor allem diese Teile tragen noch mal eine gehörige Portion Sehnsucht und bringen viel Emotion in die Geschichte.

Im Wellenbad der Gefühle treiben wir mit Sarah auf und ab, die tollen Erinnerungen, die Angst und Verzweiflung, als Eddie untertaucht – und ich habe mich gerne mitziehen lassen.

Das Buch ist so flüssig, abwechselnd und spannend geschrieben, dass ich es kaum weglegen konnte. Die letzten Kapitel habe ich fast durchgehend durch einen Tränenschleier gelesen!

Obwohl man schon früh glaubt, den Grund für sein Verschwinden zu kennen, überrascht Rosie Walsh bis zu Letzt mit unerwarteten Wendungen und Kniffen.

 

Fazit: „Ohne ein einziges Wort“ ist ein zutiefst bewegender Roman, abwechslungsreich, spannend und bis zur letzten Seite überraschend!