Rezension

Zwar unfassbar kurz und daher eher unrealistisch, bietet aber süße und amüsante Unterhaltung.

I see you Baby... - Kevin Brooks, Catherine Forde

I see you Baby...
von Kevin Brooks Catherine Forde

Bewertet mit 3 Sternen

Worum geht es?

Sally verliert ihren Job, weil ihr eine blondes, hochnäsiges Girlie ihren Rucksack gegen den Knöchel wirft und sie zu Fall bringt. Entschädigt wird sie durch den Rucksack - und ein VIP-Ticket für Rock Out auf den Namen des Girlies, das zufällig den gleichen Vornamen hat wie sie.
Keith freut sich schon lange auf Rock Out - wird aber am Bahnhof von seinen Freunden hängen lassen und macht sich alleine auf den Weg. Kurz bevor er auf dem Festival-Gelände ankommt, wird er von einer Reisetasche außer Gefecht gesetzt - und erhält als Entschädigung ein VIP-Ticket auf den Namen des Gitarristen seiner Lieblingsband, der zufälligerweise seinem eigenen Namen ähnelt.
Beide begegnen sich in der VIP-Lounge. Verstehen sich. Nähern sich an. Aber was passiert, wenn herauskommt, dass sie sich jeweils unter falscher Identität hineingeschmuggelt haben?

Meine Meinung

Ich habe das Buch innerhalb einer Stunde gelesen, weil es a) nur knapp 100 Seiten hat und b) in einer recht großen Schrift geschrieben ist. Neugierig gemacht haben mich Cover und Klappentext, wobei ich sehr gespannt darauf war, wie auf einer so geringen Seitenzahl eine Liebesgeschichte zustande kommen sollte. Nun, es ging, aber natürlich darf man keine großen Gefühle, lange Aussprachen zum Kennenlernen und eine realistische Entwicklung erwarten. Wer von Anfang an seine Erwartungen in Bezug darauf herunterschraubt, der kann sich entspannt zurücklehnen und von dieser amüsanten Geschichte berieseln lassen.

Der Fokus liegt tatsächlich mehr auf dem Drumherum: Wie kommt es überhaupt zu Sally und Keiths Kennenlernen? Was passiert bei Sally, was bei Keith, damit sie die VIP-Tickets erhalten? Hier bekommen wir einen ganz knappen Eindruck von den Lebensumständen der beiden, der aber über wenige Randinformationen nicht hinausgeht. Ihr jeweiliger Weg zum Konzert ist witzig gestaltet und mit einigen unrealistischen, aber amüsanten Zufällen bestückt, die den Leser gut unterhalten. Die Zielgruppe ist jedoch eindeutig jünger angelegt - für ältere Leser gibt es zwangsläufig einige Punkte, die man eher milde belächelt: Beispielsweise die zufälligen Namensähnlichkeiten, die schnelle Annäherung oder das Verkleiden am Ende.

Die Liebesgeschichte ist eher ein süßer Nebenaspekt, obwohl sie es natürlich ist, auf die der Leser wartet. Sie ist weder innovativ noch in ihrer Schnelligkeit realistisch (man fühlt sich ein bisschen, als würde die Vorspultaste gedrückt werden), aber sie ist süß und amüsant. Sallys Gedanken über Keith und Keiths Gedanken über Sally bringen den Leser zum Lächeln und zum Grinsen. Ihre Begegnung, ihr Kennenlernen und ihre Annäherungen wirken aber eher nicht wie die große Liebe (obwohl sie sich beide ein gutes Gefühl vermitteln), sondern mehr wie eine lockere Romanze. Für zwischendurch eine sehr unterhaltsame Lektüre.

Fazit

Ein kurzer Romance-Snack für zwischendurch, der nicht unbedingt von der großen Liebe erzählt, aber süß und amüsant die Annäherung von zwei sehr unterschiedlichen Jugendlichen schildert. Ich fühlte mich gut unterhalten. 3 Sterne!