Rezension

** Zwei die zusammen gehören **

Wir in drei Worten - Mhairi McFarlane

Wir in drei Worten
von Mhairi McFarlane

Bewertet mit 5 Sternen

Gleich zu Beginn möchte ich sagen: Ich habe selten ein so schön geschriebenes Erstlingswerk einer Autorin gelesen, wie es bei „Wir in drei Worten“ von Mhaira McFarlaine  der Fall war. Wenn ich darüber nachdenke, wie mir dieses Buch gefallen hat, bzw. wie ich dies in Worte fassen soll, bin ich ehrlich gesagt ein wenig sprachlos. Das Buch war alles in allem richtig toll und ich finde es schade, dass es bislang keine weiteren Bücher dieser Autorin gibt.

 

Aber nun einmal der Reihe nach. Die Inhaltsangabe sagte mir von Beginn an zu, jedoch war ich gespannt, was die Autorin aus dieser Story machen würde. Besagte Story ist im Grunde schnell erzählt: Zwei junge Menschen lernen sich an der Uni kennen, meistern das Studium als beste Kumpels gemeinsam und erleben allerhand witzige Dinge, die zusammen schweißen. Liebe zwischen Rachel und Ben ist eigentlich nie ein Thema gewesen, denn Rachel ist vergeben und bei Ben geben sich die Freundinnen die sogenannte „Klinke in die Hand“. In der Nacht vor der Abschlussfeier passiert etwas, das alles bisher Dagewesene zunichte macht. Von einen auf den anderen Tag haben Rachel und Ben keinen Kontakt mehr zueinander.

 

Zehn lange Jahre später – Rachel hat sich gerade von ihrem Verlobten getrennt – treffen sich die beiden wieder. Schon nach kurzer Zeit herrschen die alt bekannte Vertrautheit und der gemeinsame Humor, der an so viele lustige Momente erinnern lässt. Doch Ben ist verheiratet, sehr zum Leidwesen von Rachel, die Ben in all den Jahren nie ganz vergessen konnte. Die beiden beschließen Kontakt zu halten und freunden sich nach und nach wieder an. Nach und nach wird Rachel klar, dass sie Ben liebt und immer geliebt hat. Doch ein zielstrebiger und anständiger Mann wie Ben würde seine Frau nie betrügen, geschweige denn grundlos verlassen. Irgendwie scheint es in all den Jahren nie den perfekten Moment für beide gegeben zu haben. Ob es irgendwann dazu kommt?

 

Im Grunde eine recht schlichte Story, bei der man denken könnte, dass diese durchweg vorhersehbar und langweilig wäre. Aber weit gefehlt: Zunächst einmal muss ich die Autorin dafür loben, dass sie so tolle Charaktere geschaffen hat. Sowohl Rachel, als auch Ben sind ganz tolle und bezaubernde Personen. Aber auch die Figuren „drumherum“ sind wirklich gut beschrieben und man hat binnen kürzester Zeit von jedem Charakter ein Bild vor Augen. Sei es die durchtriebene Kollegin von Rachel, oder die freundlich spielende, aber in Wirklichkeit garstige Frau von Ben, oder aber die tollen Freunde von Rachel, mit denen man durch dick und dünn gehen kann.

 

Außerdem finde ich es sehr positiv, dass sich dieses Buch nicht einzig und allein um die Geschichte zwischen Rachel und Ben dreht. Natürlich ist dies die Story, die bei „Wir in drei Worten“ im Mittelpunkt steht, aber darüber hinaus gibt es noch kleinere Storys, die vor allem das Leben von Rachel betreffen.

 

Das Lesen dieses Romans wurde zu keiner Zeit langweilig und die Charaktere waren mir wie gesagt von Anfang bis Ende sympathisch. Dadurch, dass sich die einzelnen Kapitel mal in der Gegenwart und mal in der Vergangenheit zu Studienzeiten abspielten, war die Spannung  recht hoch. Man wollte während des Lesens unentwegt wissen, wie intensiv die Beziehung der Beiden damals war, was in der Nacht vor dem Abschlussball passiert ist, warum die beiden so lange keinen Kontakt hatten und vor allem: Was die Zukunft bringen würde.

 

Ein wirklich schöner, gefühlvoll geschriebener Roman, der die Charaktere leben und die Story mitfühlen lässt. Dennoch keineswegs „schnulzig“, sondern an vielen Stellen auch Momente, in denen man ordentlich schmunzeln musste. 

Kommentare

Katimaus1982 kommentierte am 11. November 2013 um 19:46

Ich habe das Buch auch vor kurzem gelesen und bin zu einem ähnlichen Fazit gekommen wie du. Das Buch ist wunderschön und eines meiner Lesehighlights des Jahres.