Rezension

Zwei entzückte Verrückte

Die Liebesbriefe von Abelard und Lily -

Die Liebesbriefe von Abelard und Lily
von Laura Creedle

Bewertet mit 5 Sternen

Gefühlschaos pur!

Inhalt:
„Als die 16-jährige Lily heimlich ihre ADHS-Medikamente absetzt, geht so einiges zu Bruch – im wahrsten Sinne des Wortes. Das bringt ihr schließlich eine Stunde Nachsitzen ein, zusammen mit dem an Asperger leidenden Abelard. Als er für sie einsteht, küsst sie ihn spontan und löst damit völlig verwirrende Gefühle in sich selbst und auch in Abelard aus. Was folgt, ist eine zunächst per SMS geführte intensive Liebesgeschichte, die sich in der Realität erst noch beweisen muss. Denn zwischen einem Mädchen, das durch unvorsichtiges Anfassen schon ganze Gläser-Batterien zerstört hat, und einem Jungen, der vor nichts mehr Angst hat, als angefasst zu werden, kann so einiges schiefgehen.“ 

Schreibstil/Art:
Bereits der Klappentext verspricht eine Liebesgeschichte voller witziger Momente, Gefühlschaos und einem außergewöhnlichen Pärchen und all das wird auch geboten. Die Sicht wird durch die Augen der 16 jährigen Lily im Prinzip genauso erzählt wie sie auch denkt. Daher macht der frische jugendliche Ton das Ganze authentisch und gefühlsnah. 

Die Verwirrung in ihrem Kopf und das innere Durcheinander spiegeln die Krankheit perfekt wieder. Auch Abelards Symptome und sein eigenwilliges Verhalten kann man aufgrund seiner Offenheit Lily gegenüber irgendwann mal nachvollziehen. 

Schön finde es auch, dass das Gefühlschaos bereits auf dem Cover ersichtlich ist. 

Fazit:
„Mein Gehirn ist defekt. Das heißt aber nicht, dass meine Seele es auch ist.“

Was die Krankheiten ADHS, Legasthenie und Asperger wirklich bedeuten, vermittelt die Autorin wirklich sehr gut. Ich habe die beiden verstanden und ihr Verhalten nicht hinterfragt. 
Lily und Abelard sind nicht die typischen Kandidaten für eine kitschige Lovestory aber es ist auch keine typische Liebesgeschichte. Die impulsiven Reaktionen ließen mich oft schmunzeln, die unkontrollierten und unüberlegten Entscheidungen zeigen die Merkmale der tückischen Krankheiten. 

Manche Fragen werden nicht beantwortet, daher hätte ich mir das Nachwort aus der Perspektive nach einem Jahr gewünscht. Wenn es eine Fortsetzung geben sollte, würde es das kleine offene Ende erklären. Nichtsdestotrotz hab ich das Buch gerne gelesen und die Reise der beiden entzückten Verrückten gebangt mitverfolgt.