Rezension

Zwei Frauen dürsten nach Rache

Der Plan – Zwei Frauen. Ein Ziel. Ein gefährliches Spiel. -

Der Plan – Zwei Frauen. Ein Ziel. Ein gefährliches Spiel.
von Julie Clark

Bewertet mit 4.5 Sternen

Meg ist eine Frau, die Männer, die sie bzw. andere Frauen betrogen oder missbraucht haben, zur Rechenschaft gezogen hat, nun steht sie vor dem Abschluss ihres Racheplans, sie möchte den Mann zur Verantwortung ziehen, der einst ihre Mutter um ihr Haus betrogen und sie selbst damit obdach- und mittellos gemacht hat. Zu diesem Zweck tarnt sie sich als erfolgreiche Maklerin, die dem geldgierigen Bauunternehmer zu vermeintlichen Schnäppchen verhelfen kann. Alles ist gut eingefädelt, doch was Meg nicht ahnt, ist, dass sie selbst das Objekt eines anderen Rachefeldzugs ist. Kat, eine junge Journalistin gibt ihr - und das finde ich als Leser ein etwas hanebüchenes Motiv - die Schuld an ihrer Vergewaltigung, nun sieht sie ihre Chance gekommen, sich an Meg rächen. Mit gleicher Methode wie Meg pirscht sich Kat an die angebliche Maklerin heran, um sie dann auffliegen zu lassen. Doch das Schicksal will es anders, die beiden Frauen freunden sich nicht nur zum Schein an, sondern entwickeln tatsächlich Verständnis füreinander, wobei beide dennoch nicht mit offenen Karten spielen. Doch am Ende kommen beide irgendwie zum Zug und  ihrem Recht, wobei das bei Kat, die ihren Irrtum erkannt hat, nur angedeutet wird.
Nach "Der Tausch" ist "Der Plan" der zweite Roman aus der Feder Julie Clarks. Beide Romane sind spannend und beschreiben das Leiden der Frauen unter schweinischen Männern. Doch gerade das ist es, was mich dieses Mal einen halben Stern abziehen lässt. Der Roman ist zugegebenermaßen höchst spannend, aber er ähnelt für meinen Geschmack zu sehr dem Strickmuster des Vorgängers, aber das ist, neben dem bereits monierten schwachen Rachemotiv Kats, das einzig "Negative", das man über ihn sagen kann.