Rezension

zwei fremde Leben

Zwei fremde Leben - Frank Goldammer

Zwei fremde Leben
von Frank Goldammer

Bewertet mit 4 Sternen

~~70ger Jahre in der DDR. Ricarda ist von ihrem Freund schwanger. Der Vater, Oberarzt in der Gynäkologie eines Krankenhauses, ist wenig von dieser Beziehung begeistert und macht daraus auch kein Hehl. Aber hat er wirklich die Hände im Spiel, als bei der Geburt etwas schief läuft? Angeblich ist das Kind bei der Geburt gestorben. Aber Ricarda kann das nicht glauben. Bald verdächtigt sie ihren Vater, die Hände im Spiel zu haben. Aber niemand weiß etwas Genaues, es gibt keine Beweise nur haltlose Vermutungen. Sogar eine Exhumierung bringt kein Licht ins Dunkel. Über all dem Suchen und all dem Schmerz des Verlustes zerbricht Ricardas Ehe und er Jahrzehnte später kann sie scheinbar mit allem abschließen. Bis eine junge Frau vor ihrer Türe steht und behauptet, sie könnte ihre Tochter sein. Jetzt ist Ricarda skeptisch aber sie forscht erneut mit der Frau nach der Wahrheit.

Der Verlust eines Kindes ist immer tragisch und sicher schwer zu verkraften. In Ricardas Fall ist dem Leser natürlich schnell klar, dass sie durchaus Gründe dazu hat, am Tod des Kindes zu zweifeln. Über weite Strecken ist es ein deprimierend-trauriges Buch, denn keiner glaubt ihr, keiner kann oder will ihr helfen. Auch der Zusammenbruch der DDR ist nicht hilfreich. Das sich das Blatt schließlich doch noch wendet und Ricarda die Wahrheit erfährt, war dringend nötig und so findet die Geschichte doch noch ein versöhnliches Ende. Ob sie ihre Tochter wirklich gefunden hat, verrate ich nicht.

Frank Goldammer ist mal wieder nah dran an seinen Personen und erzählt eindringlich und glaubwürdig.

Das Cover finde ich persönlich toll. Es wird das passende Gefühl im Leser wachgerufen.