Rezension

Zwei Krimis in einem

Die Früchte, die man erntet -

Die Früchte, die man erntet
von Michael Hjorth

Bewertet mit 5 Sternen

Nach dem spannenden Cliffhanger am Ende von „Die Opfer, die man kennt“ war ich überrascht, dass der 7. Band der Sebastian Bergmann Reihe mit einem Zeitsprung von 3,5 Jahren beginnt.

Die Konstellation innerhalb der Reichsmordkommission hat sich komplett geändert und man verfolgt diese Entwicklungen mit gespanntem Erstaunen. Nach einem Schicksalsschlag ist Torkel Frührentner und verbringt seine Tage im Alkoholrausch. Sebastian arbeitet wieder als Therapeut, für die Polizei ist er nicht mehr tätig. Dafür hat sich sein Verhältnis zu Vanja normalisiert.

Vanja wurde befördert und leitet nun die Reichsmordkommission. Gleich ihr erster Fall bringt sie an ihre Grenzen.

Carlos aus Uppsalla den wir im letzten Band kennengelernt haben, hat sich ebenfalls beruflich verbessert und ergänzt das Team von Vanja, Ursula und Billy. Da er mir bereits im vorherigen Buch sehr sympathisch war, habe ich mich über das Wiedersehen gefreut. Mit seinem stilvollen Kleidungsstil und – wie es scheint – geregelten Familienleben, bietet er einen guten Kontrast zu den verbitterten und psychisch angeschlagenen Kommissaren, die man häufig in Krimis trifft. Ich hoffe, dass wir im nächsten Teil noch mehr von Carlos erfahren, insbesondere, was sein Privatleben anbelangt.

In „Die Früchte, die man erntet“ hat mir gut gefallen, dass der Kriminalfall wieder mehr im Fokus stand und nicht so sehr Nebenhandlung war, wie es bei „Die Opfer, die man bringt“. Dieses Mal ging es um einen Heckenschützen. Motiv und Täter sind ziemlich schnell klar, sowohl für den Leser als auch für die Polizei. Trotzdem war es sehr spannend, insbesondere, da es zu einem Showdown mit wilder Verfolgungsjagd kam.

Im letzten Drittel gibt es noch einen Krimi nach dem Krimi. Dieser Falls ist fast noch fesselnder als der Heckenschütze und wer Hjorth und Rosenfeldt kennt, kann sich sicher denken, dass das Autorenduo wieder mit einem Cliffhanger aufwartet, der es in sich hat. In doppelter Hinsicht sogar. Man kann es kaum fassen, dass die Geschichte an dieser Stelle endet und ich hoffe sehr, dass wir auf die Fortsetzung nicht wieder drei Jahre warten müssen.

Für mich ist dies eine tolle Krimireihe. Ich habe bisher jeden Teil gelesen und wurde noch nie enttäuscht.