Rezension

Zwei Mädchen

Sag, es tut dir leid - Michael Robotham

Sag, es tut dir leid
von Michael Robotham

Bewertet mit 4 Sternen

Bereits vor drei Jahren verschwanden Piper Hadley und Tash McBain. Schon lange glaubt man, sie seien tot. Doch als in einem alten Haus ein Ehepaar umgebracht wird überschlagen sich die Ereignisse. Schnell wird ein gestörter junger Mann verdächtigt, der für die Eheleute gearbeitet hat. Er jedoch beteuert seine Unschuld. Doch er glaubt, er habe eine Frau angefahren. Eigentlich kann das nicht sein, dennoch machen sich die Polizisten auf den Weg zu dem vermeintlichen Unfallort. In der Gegend finden sie die Leiche einer jungen Frau, die wohl in einen See eingebrochen ist und dort zu Tode kam. Und es ist Winter, und die Weihnachtstage nahen. Wer ist die Unbekannte, kann es sich nach der langen Zeit um eines der verschwundenen Mädchen handeln.

 

Ein neuer Roman um den Psychologen Joe O’Loughlin und seinen Kumpel Vincent Ruiz. Joe wird von der Polizei gebeten, den jungen Verdächtigen zu begutachten und einen ersten Eindruck abzugeben. Querdenker wie er ist, bestätigt er nicht die vorgefasste Meinung der Polizisten, er glaubt, alles könnte auch anders zusammenhängen.

 

Joe O’Loughlin wie wir ihn kennen, selbst durch Parkinson gehandicapt, steht er doch seinen Mann. Zwar leidet er unter der Trennung von seiner Frau und versucht seinen Kindern ein guter Vater zu sein. Doch wenn ihn das Jagdfieber packt, vergisst er alles um sich herum. Er setzt sich außerordentlich dafür ein, den Fall zu lösen. Wobei der Leser lange in die Irre geleitet wird und der Wahrheit nur in kleinen Schritten näherkommt. Besonders zur Anspannung trägt bei, dass man den Gedanken eines der entführten Mädchen folgen kann und dabei nicht genau weiß, wann dieser Teil der Handlung einsetzt und ob die Mädchen noch leben. Kann eine Rettung noch gelingen oder ist schon alles zu spät. Genau damit packt der Autor seine Leser, der wünscht, die Ermittlungen mögen schneller gehen und doch befürchtet, es könne schon zu spät sein. Gerade zum Finale hin möchte man vor lauter Anspannung die Fäuste ballen, so dass die Fingernägel Spuren hinterlassen. 

 

Zwar nicht der beste Fall um Joe O’Loughlin, aber dennoch sehr intelligente und spannende Unterhaltung