Rezension

Zwei Schwestern und ein Bär

Cascadia -

Cascadia
von Julia Phillips

Bewertet mit 2.5 Sternen

Kann man lesen, muss man aber nicht. Klarer Fall von "egal".

Ich weiß nicht genau was ich von dieser Geschichte erwartet hatte, aber das vermutlich nicht. Da mir beide Schwestern nicht sonderlich sympathisch waren, viel es mir auch schwer ihrem Schicksal irgendetwas abzugewinnen. Sam verhält sich total unreif und jagt einem Kindertraum nach, anstatt der Realität ins Auge zu sehen und Verantwortung zu übernehmen. Die eigentlich so vernünftige Elena verliert sich in einem wahnwitzigen Irrsinn, um ihrer Rolle als verantwortungsvolle Schwester zu entfliehen, in die sie sich selbst hinein manövriert hat. Die Schwestern, die aus Sams Sicht keine Geheimnisse voreinander haben, driften immer weiter auseinander - nein, eigentlich ist Elena schon lange nicht mehr dabei, nur dass Sam das nicht sehen will und weiter wie eine Klette an Elena klebt. Und dann eben der Bär, eine faszinierende, angsteinflößende, wilde Kreatur, die in das Leben der Schwestern tritt und ihr Schicksal mit einem Schlag besiegelt. Das Ende ist unausweichlich, hat mich aber immerhin trotzdem überrascht. Wirklich gerettet hat es die Geschichte, die in weiten Teilen belanglos dahinplätschert - wenn auch nicht für die Schwestern, so doch in meinen Augen - leider auch nicht. Am Ende bleibt ein mittelmäßiger Eindruck zurück und die Gewissheit, dass das Buch schon bald wieder in Vergessenheit geraten wird.
Fazit: kann man lesen, muss man aber nicht. Klarer Fall von "egal".