Rezension

Zwei ungleiche Freundinnen

Die Geschichte des verlorenen Kindes - Elena Ferrante

Die Geschichte des verlorenen Kindes
von Elena Ferrante

Bewertet mit 5 Sternen

Der gelungene Abschluss der neapolitanischen Saga

Elena Greco, genannt Lenù, ist schließlich doch nach Neapel zurückgekehrt - und zwar aus Liebe. Sie ist davon überzeugt, dass es die beste Entscheidung ihres Lebens war. Doch als sich ihr allmählich die ganze Wahrheit über den geliebten Mann offenbart, fällt sie ins Bodenlose. Raffaela Cerullo, genannt Lila, die Neapel nie verlassen hat, ist eine erfolgreiche Unternehmerin geworden. Aber dieser Erfolg kommt sie teuer zu stehen.

„Die Geschichte des verlorenen Kindes“ ist der vierte Band der Bestsellerreihe von Elena Ferrante und bildet den Abschluss der neapolitanischen Saga.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus zwei Teilen ("Reife" und "Alter), die wiederum in mehrere kurze Kapitel untergliedert sind. Zudem gibt es einen Epilog. Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive aus der Sicht von Elena.

Der Schreibstil gefällt mir unglaublich gut. Er ist flüssig und angenehm zu lesen, allerdings nicht anspruchslos.

Auch inhaltlich konnte mich der vierte Teil überzeugen. Die Hauptprotagonisten sind aus den Vorgängerbänden bekannt. Sie werden authentisch dargestellt.

Nach wie vor steht die Freundschaft von Lenù und Lila im Vordergrund. Aber auch Liebe, Tod und einige andere Themen mehr machen den vierten Teil der Saga zu einer interessanten Lektüre. Wie schon bei den vorangegangenen Bänden finde ich es super, dass man ganz nebenbei einiges über die Stadt Neapel und die politischen und gesellschaftlichen Hintergründe dieser Zeit lernt.

Die Handlung ist erneut stimmig und kann mit einigen unerwarteten Ereignissen und Wendungen überraschen. So wurde der Roman trotz der eher hohen Seitenzahl nicht langatmig, sondern blieb unterhaltsam.

Ein Pluspunkt ist die Übersicht über die Namen und Personen zu Beginn des Romans. Die kurze Zusammenfassung hilft dabei, die Zusammenhänge besser zu verstehen.

Das Cover lehnt sich an den Look der Vorgängerbände an und gefällt mir wieder sehr gut. Positiv finde ich auch, dass man sich beim deutschen Titel wieder am italienischen Original orientiert hat.

Mein Fazit:
„Die Geschichte des verlorenen Kindes“ ist der gelungene Abschluss der neapolitanischen Saga von Elena Ferrante. Ich kann nicht nur den finalen Band der Tetralogie, sondern sogar die gesamte Reihe wärmstens empfehlen.