Rezension

Zwei Welten

I love you heißt noch lange nicht Ich liebe dich - Cleo Leuchtenberg, Lisa-Marie Dickreiter, Claudia Brendler

I love you heißt noch lange nicht Ich liebe dich
von Cleo Leuchtenberg Lisa-Marie Dickreiter Claudia Brendler

Bewertet mit 3.5 Sternen

Lilly kann es nicht fassen. Sie hat es wirklich geschafft die begehrte Rolle als Synchronsprecherin für einen Hollywoodfilm zu bekommen. Ihr Partner bei dieser Sache ist Ben, der schon einiges an Erfahrung mitbringt und Lilly verunsichert.

 

Das Cover ist schlicht und doch sehr ansprechend und eindeutig ein Eyecatcher.

 

Erzählt wird die Geschichte durch die beiden Ich-Erzähler Lilly und Ben, die dem Leser jeweils ihre Perspektive auf die Ereignisse präsentieren und sie in ihre Welt mitnehmen, die unterschiedlicher nicht sein könnte. Lilly, die Diplomatentochter aus gutem Hause und Ben, der manchmal nicht weiß, wie er die Miete bezahlen soll und wo die nächste Mahlzeit herkommt.

Von Beiden fand ich Ben und sein Leben viel authentischer, ehrlicher. Ja, er schlägt gerne mal verbal um sich und lässt nicht viel an sich ran, aber er versucht das Beste aus seinem Leben zu machen, auch wenn es schwer fällt und lässt sich nicht verbiegen um jemand zu sein, den andere gerne hätten, der er aber nicht ist.

Auch Lilly versucht das beste aus ihrem Leben zu machen, aber ihr stehen immer wieder die Erwartungen ihrer Eltern im Weg, die natürlich immer genau wissen was das beste für ihre Tochter wäre. Aber sie steht sich auch selbst im Weg. Voller Unsicherheit und Selbstzweifel geht sie durch eine Welt in der Ansehen und gute Manieren alles sind was zählt. Es fiel mir schwer Lilly richtig zu greifen zu bekommen, sie bleib meist eher flach und unscheinbar, hinterließ eher wenig Eindruck. Vor allem wenn ihr so ein präsenter Charakter wie Ben an die Seite gestellt wird, droht sie einfach unterzugehen. Was für einen Hauptcharakter eher unpraktisch ist.

 

Ansonsten hat mir das Buch von der ganzen Thematik und dem Schreibstil her sehr gut gefallen und es ließ sich flüssig lesen. Auch hat man einen guten Eindruck von der Arbeit erhalten die nötig ist einen Film zu synchronisieren, was die Autorin auch dadurch verdeutlicht hat in dem sie mal Seiten des Skripts in den Text einfließen ließ oder ihre Charaktere in die Rolle der Filmfiguren schlüpfen ließ.

Das Buch ist gut gelungen, nur leider zerstört Lillys teils flache Darstellung für mich doch so einiges an Lesegenuss. Schade.