Rezension

Zwei Welten - Zwei unterschiedliche Menschen

Gebannt. Unter fremdem Himmel - Veronica Rossi

Gebannt. Unter fremdem Himmel
von Veronica Rossi

Bewertet mit 3 Sternen

Aria lebt unter einer Biosphäre. Ätherstürme, Krankheiten und Wasserknappheit haben die Menschheit unter eiserne Kuppeln getrieben. Dort leben sie und verbringen ihre Zeit in Parallelwelten, die sie durch ihr Smarteye besuchen können. Aria ist allein, denn ihre Mutter ist eine Forscherin und in einer anderen Biosphäre tätig.Eines Tages klinkt Aria sich zusammen mit einigen Jugendliche aus und erlebt einen Albtraum...

Peregrin lebt mit seinem Stamm zusammen auf einer Ebene. Sie nennen die Anderen: Maulwürfe. Nichts wäre Perry fernen als unter so einer Kuppel zu leben. Aber dann gibt es nur eine Möglichkeit jemanden zu retten und sein Albtraum beginnt....

Es ist schwierig über dieses Buch zu reden ohne zu viel zu verraten. Deswegen finde ich die Inhaltsangabe bei Amazon auch viel zu ausführlich.

In abwechselnden Kapitel aus Sicht von Aria und Perry gewinnen wir einen Einblick in das Leben der beiden Protagonisten. Während Perrys Welt beschrieben wird, wir seinen Stamm kennen lernen, mit ihm auf die Jagd gehen und wundersame Dinge erfahren, bleibt Arias Welt blaß. Nur ein paar Eckdaten erfahren wir: Warum leben die Menschen dort? Was ist vorher passiert? Wie funktioniert ein Smarteye?

Man kann sich diese Welt als Leser ganz schlecht vorstellen, denn es werden nur kleine Puzzleteile freigeben und das eher beiläufig im Text. Schade, denn die Idee zwei Welten aufeinander treffen zu lassen, kann gutes Konfliktpotenzial liefern und den Leser fesseln. So aber, bleibt eine Welt im Nebel zurück und viele Fragen bleiben unbeantwortet.

Perry gefällt mir auch sehr viel besser als Aria. Er ist ein starker Charakter, der sich entwickelt und mit dem man mitfühlen kann. Seine Gedanken liegen oft sichtbar an der Oberfläche und trotzdem bleibt er manchmal sehr geheimnisvoll. Aria ist eher der spröde Typ, mit dem ich mich erst nach einiger Zeit arragieren kann.

Duch das Leben in der Biosphäre kennt sie nichts. Vom richtigen Baum bis zu ihren Körperfunktionen ist ihr alles fremd. Und ich frage mich: Auch wenn sie fortschrittlicher sind, gehen die Kinder dort nicht zur Schule? Lernen sie nichts über die wichtige Vergangenheit? Manchmal entstehen Lücken im Text, denn Zusammenhänge gibt es nicht. Der Leser muss einiges selbst überbrücken, denn ihm fehlt einfach das Wissen.

Natürlich weiß ich, dass eine Trilogie etwas anderes ist als ein alleinstehender Roman. Trotzdem finde ich, dass mit Informationen nicht gespart werden darf. Ein Leser sollte selbst Schlüsse ziehen, aber sich nicht selbst falsche Informationen zu den Welten ausdenken müssen.

Wegen dieser Eigenleistung, die ich erbringen muss und die mich oft in die falsche Richtung schickt, vergebe ich drei Sterne.