Rezension

Zwei Wiener Originale ermitteln

Im Netz des Lemming - Stefan Slupetzky

Im Netz des Lemming
von Stefan Slupetzky

Bewertet mit 4 Sternen

Leopold Wallisch, genannt Lemming, muss mit ansehen, wie ein Freund seines Sohnes Selbstmord begeht. Grund für die Verzweiflungstat ist eine beleidigende und herabwürdigende SMS, die der Junge im Beisein des Lemmings geschickt bekommt. Nachdem der Lemming in den virtuellen Medien beschuldigt wird, am Tod des Jungen Schuld zu sein, macht er sich mit seinem Freund Polivka daran, die wahren Hintergründe aufzudecken.
Stefan Slupetzky greift in seinem neuen Roman viele aktuelle Themen auf. Die Macht der sozialen Medien, Cybermobbing und Fake News werden genauso beleuchtet wie die aktuelle politische Situation in Österreich. Er zeigt sich hier einmal mehr als scharfer und kritischer Beobachter unserer Gegenwart. Hier liegt die Stärke des Romans und dies macht ihn lesenswert. Kritisch ist allerdings anzumerken, dass der eigentliche Kriminalfall etwas zu kurz kommt. So empfand ich die Auflösung des Falles als abrupt und auch das schnelle Geständnis des Täters kam für mich überraschend. Ein paar zusätzliche Volten bei der Falllösung hätten dem Roman gutgetan und die Höchstwertung gebracht.