Rezension

Zweite Chance für die Liebe: was sich kennt, das liebt sich – oder?

Dreams & Secrets - Rivalen aus Leidenschaft - JC Harroway

Dreams & Secrets - Rivalen aus Leidenschaft
von Jc Harroway

Bewertet mit 3 Sternen

Harley Jacob und Jack Demont hatten sich als Teenager Hals über Kopf ineinander verliebt. Da ihre Familien befreundet und die Väter sogar Geschäftspartner waren, glaubten sie, ihre Liebe sei ewiglich. Dann zerbrach von heute auf morgen alles, und Harley machte einfach so mit Jack Schluss. Die Ehe seiner Eltern zerbrach, das Familienvermögen verschwand und Jack änderte seinen Namen um neu anzufangen.

Er hat nie den Grund für die Trennung von Harley erfahren. Im Laufe der Jahre wurde er zu einem erfolgreichen Bauunternehmer, aber er leidet noch immer unter der damaligen Trennung von Harley. Und dann plötzlich ist sie mit einem lukrativen Geschäftsprojekt in sein Leben zurückgekehrt und steht vor ihm, so wunderschön und sexy - und sofort ist die Anziehungskraft wieder zwischen ihnen da. Aber er kann ihr nicht verzeihen und jetzt bietet sich ihm endlich die Gelegenheit zur Rache. Die wird er eiskalt durchziehen – oder??

Cover

Das Titelbild zeigt einen sexy, gutgebauten und tätowierten Mann mit bloßem Oberkörper und wohl definierten Muskeln. Praktisch so, wie fast bei allen Covern erotisch angehauchter Bücher. Aber auch leider langweilig. Durch die Ähnlichkeit der Titelbilder kann man kaum noch die Buchserien voneinander unterscheiden.

 

Meine Meinung

Vorab

Es handelt sich hier um den 4. Teil der Welcome to the Club-Reihe. Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden. Leider ist dieses hier auch das schwächste Buch in der Reihe.

Schreibstil und Erzählperspektive

Der Schreibstil ist ansprechend, locker und leicht und man findet auf Anhieb ins Buch. Aber trotzdem springt dann der Funke nicht über.

Das kann daran liegen, dass manche Gefühle fast schon emotionslos dargestellt werden und einige Handlungen ziemlich unglaubwürdig erzählt werden. Manchmal kommen mir die Hauptcharaktere immer noch wie Teenager vor, und es werden auch viele Klischees bedient.

Die Kapitel werden jeweils abwechselnd aus der 3. Erzählperspektive von Harley und Jack erzählt.

Das ist leider auch so gar nicht mein Ding. Ich liebe einfach die Ich-Form. Aber das ist ja nun mal Geschmackssache.

Charaktere und Handlungsablauf

Nach all den Jahren kommt Jack endlich zu seiner Rache. Mit dem Verkauf des Morris Gebäude hat er quasi Harley in der Hand. Er beabsichtigt, sie zu verführen, gigantischen Sex mit ihr zu haben, ihr damit zu zeigen, was sie alles mit ihm verpasst hat – um sie dann abzuservieren. Soweit der Plan. Doch er verstrickt sich immer mehr in seine aufkeimenden Gefühle für Harley. Er ist selber erstaunt über diese heiße, prickelnde und erotische Spannung zwischen ihnen.

Aber er hat ihr gegenüber auch viele Vorurteile und Vorbehalte, aber jedesmal wenn er sie sieht, hat er nur noch erotische Vorstellungen.

Außerdem hat er sie unterschätzt. Er verurteilt sie vorschnell, muss aber seine Meinung bald revidieren, als er hinter ihr Geheimnis kommt.

Harley hat trotz ihrer Dyslexie Modedesign studiert und besitzt inzwischen ein eigenes und erfolgreiches Modelabel und beabsichtigt ihr Herzensprojekt zu verwirklichen – den Bau einer Schule für Kinder mit Lese-Rechtschreib-Schwäche, wo diese endlich ernst genommen und entsprechend gefördert werden und das mit den modernsten Unterrichtsmaterialien und für alle Gesellschaftsschichten zugängig. Davon wird sie sich auch von Jack nicht abhalten lassen. Nur macht auch ihr die prickelnde Spannung zwischen ihnen zu schaffen. Sie findet den erwachsenen Jack noch heißer als den Teenager.

Harley ist trotz oder wegen ihrer Krankheit ein durchweg angenehmer, wenn auch leicht naiver Mensch. Ihr ganzes Leben hindurch hat die Dyslexie ihr bei jedem Plan im Weg gestanden, und ganz oft ist sie gescheitert und wurde gehänselt und sogar von ihren Eltern deswegen mit Geringschätzung behandelt. Ihr Selbstbewusstsein hat dadurch gelitten. Nach außen hin zeigt sie das nicht und gibt sich tough. Sie ist mir wirklich sehr sympathisch.

Harley und Jack ziehen sich an wie zwei Magnete, sie streiten und versöhnen sich, ihre Wut entlädt sich wieder und wieder in spektakulärem Versöhnungssex und so geht es die ganze Zeit weiter. Sie handeln einen Deal aus, der unverbindlichen Sex beinhaltet und keiner hat damit gerechnet, was letztendlich geschehen würde, oder?

Er begehrt sie auf Schritt und Tritt, ihre gegenseitige Anziehungskraft ist enorm und kräftezehrend.

Es ist ein Hin und Her der Gefühle, und zwischendurch gibt es tatsächlich ein wenig Handlung. Das ist auch alles nett zu lesen. Nett allein genügt aber nicht. Mit Jack bin ich nicht wirklich warm geworden, einige andere Charaktere bleiben blass zurück und mir fehlt auch dieses besondere Gefühl, was sich in einem ausbreitet, wenn man sich in der Geschichte verliert. Aber vielleicht liegt es auch an dem Mangel an Wärme, an vertiefendem Hintergrund oder schlichtweg an fehlender Liebe überhaupt.

Die ganze Geschichte reduziert sich eigentlich nur auf eins: Sex, Sex, Sex. Das ist ja nichts schlechtes, im Gegenteil, die Szenen sind erotisch und heiß dargestellt. Es ist nur einfach zu viel und lässt kaum noch Raum für andere Aktionen, geschweige denn für Spannung. Dabei sind durchaus gute Ansätze da, sei es die Dyslexie, die schlimme Kindheit, die Geringschätzung des Vaters oder das angeblich so große Geheimnis aus der Vergangenheit. Für meinen Geschmack hat das Buch durchaus Potential, es wurde aber nicht ausgeschöpft.

Leser, die etwas seichte erotische Kost für zwischendurch suchen, machen mit diesem Roman sicherlich nichts falsch. Die Sexszenen sind heiß und sinnlich dargestellt, leider dominieren sie aber auch den gesamten Roman. Trotz allem ist es aber eine unterhaltsame Lektüre zum abschalten. Wer aber einen anspruchsvolleren Erotikroman mit Tiefgang sucht, ist hier falsch beraten.

Daher vergebe ich eine eingeschränkte Leseempfehlung und 3 wirklich lieb gemeinte Sterne.

Ferner möchte ich mich bei Netgalley sowie beim MTB Verlag sehr herzlich für das kostenlose Rezensionsexemplar bedanken. Meine ehrliche Meinung wurde dadurch aber nicht beeinflusst.