Rezension

Zweiter Roman um Ash Henderson...

Die Stimmen der Toten - Stuart MacBride

Die Stimmen der Toten
von Stuart MacBride

Bewertet mit 4 Sternen

"Ich seh etwas, was du nicht siehst, und das ist düster, trostlos, einsam und tödlich kalt. Geben Sie auf? Es ist der Rest meines Lebens." (...tragische Realität...)

Inhalt:
Der ehemalige Polizist Ash Henderson hängt zwar - nicht ohne dem Einfluss der ihn hassenden Verbrecherin Maeve Kerrigan - im Gefängnis fest und scheint dort für immer zu verrotten, als seine Erfahrung plötzlich wieder gefragt ist. Der 'Inside Man', ein Frauenmörder, der vor acht Jahren seinen Opfer Puppen in den Bauch einsetzte, ist wieder aktiv. Und Ash war eben jener Detective Constable, dem der Killer soeben entkommen konnte! Gemeinsam mit seiner Begleiterin, der Psychologin Alice McDonald gelangt Ash so in die 'nebengeordnete Ermittlungs- und Revisionseinheit', welche als drittes Team an dem Fall arbeitet. Immer noch quer-denkend arbeitet Henderson mehr oder weniger kooperativ mit den Kollegen zusammen und plant lieber mit seinem Kumpel Shifty an seiner Rache an Kerrigan. Das sich der Fall sowie seine Pläne dermaßen ins Negative entwickeln, hat der ehemalige Polizist allerdings nicht mit eingerechnet!

Meinung:
Der Roman 'Die Stimmen der Toten' ist der zweite Band des schottischen Autors Stuart MacBride um seine zweite Hauptfigur Ash Henderson. In diesem behält der Schriftsteller die Ich-Form bei, was den Leser erneut näher ins Geschehen bringt. Seine Hauptcharaktere, welche in dem ersten Roman noch einen korrupten wie skrupellosen Polizisten darstellte, scheint ein klein wenig geläutert. Die Dienstmarke zwar los, lässt er sich immer noch auf illegale Deals ein, doch scheint der provokative Ex-Bulle hier nun mehr sein Hirn zu gebrauchen. Ich habe beim Lesen des Buches sehr mit ihm sympathisiert. Der Krimi weist zwei nebeneinander verlaufende Handlungsstränge - einmal den Fall des 'Inside Man' und zum anderen Ashs' angedachte Rache, welche sich immer wieder mal überschneiden, da der ehemalige Polizist alles unter einen Hut bringen muss; was mit einem Alarmsystem am Bein nicht gerade einfach ist! Beide Stränge weisen eine überraschende Härte auf, mit der sich der nicht gerade zimperliche MacBride besonders in dem Kriminalfall selbst auf eine skurril-schauerliche Weise toppt. Über die Vergehen des 'Inside Man' darf man nicht all zulange nachdenken, sonst wird einem wirklich flau im Magen! Auch in diesem Ash-Henderson-Buch hat der Autor den Handlungsort in das fiktive Oldcastle gelegt, welches aber wie schon zuvor durch seine Mischung aus Edinburgh und Aberdeen eben jenen nord-britischen Flair erhält und dem Stammleser doch schon vertraut ist. Mit einem atemraubenden Finale, was sogar noch vollends abgerundet ist, kann ich doch mit Fug und Recht sagen, dass Stuart MacBride sich in dem zweiten Henderson-Buch gesteigert hat und einen verdammt starken Thriller vorgelegt hat! Ich behaupte sogar: er ist bis dato eines seiner besten Werke!

Fazit:
Der zweite Roman um Ash Henderson ist harter Stoff mit den autor-typisch schrägen Charakteren - ein Werk für Leser von starken Thrillern!

8,3 Sterne