Rezension

"Zwetschgendatschikomplott" von Rita Falk

Zwetschgendatschikomplott
von Rita Falk

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt
Der Rudi zieht ins Schlachthofviertel und staunt, als ihm eine riesige Krähe einen abgetrennten Frauenfinger zu Füßen legt. In ihrem sechsten Fall ermitteln der Eberhofer und der Rudi im Münchner Rotlichtmilieu - denn der Finger gehörte einer ermordeten Prostituierten. Während der Wiesn sterben weitere Frauen durch eine rätselhafte Mordwaffe …
[ Inhalt nach dtv ]

Meine Meinung
Endlich: der sechste Teil der Eberhofer-Reihe, auf den ich schon sehnsüchtig gewartet habe, nach diesem miesen Cliffhanger am Ende des letzten Teils. Nun ging es also weiter und zunächst einmal war ich gleich mal schwer enttäuscht: auf die vermasselte Hochzeit wird eigentlich nur ganz am Rande eingegangen. Die Susi ist weg und der Franz versucht sie, telefonisch zu erreichen. That's it... Da war ich schon ein wenig enttäuscht. Also war der Einstieg ins Buch für mich nicht so ganz ideal.

Dafür geht's mit der Action direkt los, wenn der Birkenberger lebt seit Neustem im angesagten Schlachterviertel in München. Und da genießt er morgens nun seinen ultra-gesunden Smoothie und beobachtet Krähen, bis ihm eines Tages genau eines solche einen abgetrennten Finger mit lackierten Nägeln vor die Nase wirft. Und nachdem der Birkenberger ja schon den einen oder anderen Fall gemeinsam mit dem Eberhofer gelöst hat, ist dem sofort klar: wenn da ein toter Finger vor ihm liegt, dann liegt da noch irgendwo auch eine tote Leiche. Also beginnt das Dreamteam wieder zu Ermitteln.

Auch im bereits sechsten Teil der Reihe wird der Fall wieder gewohnt bayerisch, zünftig und unkonventionell  gelöst. Dabei hat mir dieses Mal vor allem mal wieder der Mordfall gefallen. Die letzten paar Bücher war ich damit ja immer nicht so ganz zufrieden, doch dieses Mal war Krimi in genau dem richtigen Maß ausgestaltet und hat wieder Spaß gemacht. Und obwohl kein Rita Falk-Fan zu den Büchern greift, um einen spannenden und ausgeklügelten Krimi zu lesen, so war ich vom Wiesn-Mörder doch recht begeistert.

Auch der restliche Fortgang der Geschichte war gut ausgearbeitet. Ich hatte das Gefüh, dass die Handlung zu jedem Zeitpunkt vorangeschritten ist und auch in Eberhofers privaten Bereich ist dieses Mal wirklich was los. Dadurch hatte ich auch das Gefühl, wirklich ein neues Buch zu lesen, da ich bei Teil 3-5 irgendwie das Gefühl hatte, immer das gleiche Buch leicht abgeändert zu lesen. Rita Falk hat sich wirklich was einfallen lassen und hat es dann in den ihr eigenen, von mir geliebten Schreibstil verpackt. Denn wie gewohnt, ermittelt der Eberhofer eben nicht wie ein normaler Polizist, sondern eben so, wie er es für richtig hält und er tut dies auch so, wie ihm der Schnabel gewachsen ist.

In der ganzen Geschichte wird er natürlich wieder von allen Seiten mehr oder weniger gut unterstützt, soll heißen: alle inzwischen ins Herz geschlossenen Charaktere sind auch wieder mit von der Partie. Die Oma ist wieder in Topform und wer meine Rezensionen zu dieser Reihe kennt, weiß: ich liebe die Oma!! Und in "Zwetschgendatschikomplott" hat sie mir besonders gut gefallen, weil sie nämlich stinksauer ist auf ihren Vorzeigeenkel. Und auch der Eberhofer himself, an dem ich die letzten Mal ja wirklich arg rumgemeckert hab, hat mir dieses Mal wieder besser gefallen, weil er nämlich das ganze Buch über seine Hose angehalten hat.

Mein Fazit
"Zwetschgendatschikomplott" konnte mir wieder mehr überzeugen als sein Vorgänger. Sowohl der kriminalistische Sektor als auch Eberhofers Privatleben haben mich nicht gelangweilt und es gab hier und da doch noch eine Überraschung. Das Buch war wieder wie gewohnt eine kurzweilige und lustige Lektüre, das ich in kürzester Zeit verschlungen habe. Für Fans der Reihe natürlich ein Must-Have!