Zwiegespalten
Bewertet mit 3.5 Sternen
Es ist lange her, daß ich Gedichte gelesen habe, von daher war ich natürlich gespannt, ob ich mit Gedichten überhaupt noch etwas anfangen kann.
Nach den ersten Gedichten kam dann schon die Ernüchterung, denn sie ließen mich völlig kalt und hinterließen teilweise große Fregzeichen in meinem Kopf. Auch nach mehrmaligem Lesen erschloß sich mir der Sinn dahinter leider überhaupt nicht.
Da es sich nun um ein sehr dünnes Heftchen handelt, entschloß ich mich aber, den folgenden Gedichten noch eine Chance zu geben, was sich auch als gute Entscheidung erwies. Auch wenn der Hintergrund ein trauriger ist, die Gedichte mit denen der Autor den Tod seiner Tochter verarbeitet, haben mich sehr berührt und auch manche Kriegsgedichte haben mich wirklich sehr beeindruckt.
Es gab aber auch immer wieder Gedichte, die mich komplett unzufrieden zurückließen, weil ich beim besten Willen nicht verstanden haben, worum es dem Autor dabei ging. Es wäre vielleicht sinnvoll gewesen, die Gedichte nicht komplett durcheinander, sondern nach Themen eingeteilt aufzulisten. Mir persönlich hätte es jedenfalls geholfen und gut gefallen, wenn es zu den Themen der einzelnen Gedichte auch eine kurze Einleitung gegeben hätte. Man kann zwar im Klappentext nachlesen, daß Bierschencks Tochter verstorben ist und er sich mit Krieg und Folter beschäftigt, vielleicht auch weil er seine Kindheit in Afghanistan verbracht hat, aber das Ganze evt. auch etwas ausführlicher zu den Gedichten zu platzieren oder eine entsprechende Einleitung hätte sicherlich nicht geschadet.
So bin ich etwas zwiegespalten was diesen Band angeht, auch finde ich den Preis von 9,80€ für die 78 Seiten etwas zu hoch angesetzt, zumal es zumindest bei amazon auch fälschlicherweise als gebundene Ausgabe angepriesen wird.