Rezension

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Zwillinge, die man einfach mögen muss

Eingeladen und Abgeschleppt - Sylvia Filz, Sigrid Konopatzki

Eingeladen und Abgeschleppt
von Sylvia Filz Sigrid Konopatzki

Bewertet mit 5 Sternen

Die attraktiven und temperamentvollen Zwillingsschwestern Julie und Sophia sind Anfang 30. Eigentlich geht es ihnen gut, sie sind erfolgreich in ihren Jobs und unabhängig. Wenn da nicht seit dem blöden Klassentreffen das nagende Gefühl wäre, dass doch etwas fehlt - nämlich Mr. Right und eventuell auch Nachwuchs. Also beschließen die Zwei, sich auf die Suche nach den Traumprinzen zu machen. Sie versuchen es per Kontaktanzeige, Speed Dating...und lassen kein Klischee aus. Bei der Suche nach den ultimativen reichen, gut aussehenden Traummännern übersehen sie beinahe zwei richtige Goldstücke.

"Eingeladen und abgeschleppt" hat mir unheimlich gut gefallen. Das Buch passt einfach zu diesen beiden netten Autorinnen: Die Geschichte ist schön und lebendig erzählt. 

Julie und Sophia sind mir sehr sympathisch. Anfangs sind die beiden doch ein bisschen zu oberflächlich und haben verdammt hohe Ansprüche. Aber je mehr Kröten (von Fröschen kann man da schon nicht mehr reden...) sie im Lauf der Zeit treffen, umso bescheidener werden sie doch schließlich. Und dabei ist das Gute doch so nah, quasi direkt vor ihrer Nase. Doch Julie hat sich in den Kopf gesetzt, sich einen sportlichen und attraktiven Gegenpart zu suchen, da passt der charmante ehemalige Schulkamerad Vincent nicht so ganz ins Bild. Er isst einfach zu gerne. Sophia ist auf der Suche nach einem reichen, notfalls auch älteren Mann, der ihr einen tollen Lebensstil ermöglicht. Was sie eigentlich gar nicht nötig hat, denn ihr Kosmetikinstitut läuft sehr gut und sie kann sehr gut von ihrem Verdienst leben. Als sie auf Erik, den Abschleppwagenfahrer trifft, fühlt sie sich zwar zu ihm hingezogen und genießt die Zeit mit ihm - doch auf Dauer geht das natürlich nicht. Aber die beiden Männer sind auch nicht ganz dumm, die Freunde machen den Mädels schon bald klar, dass sie vielleicht doch einen Fehler machen...

Besonders toll fand ich Vincents Hausmöwe Candy, die Familie der Geschwister - insbesondere die Großeltern - und auch die Erwähnung des jungen Gitarristen, der uns auch bei der Lesung musikalisch unterhalten hat. 

Ein kleines Zitat will ich hier auch mal rauspicken, ich musste so darüber lachen:

"Mit deinen Rettungsringen um die Taille und deiner Boshaftigkeit gerade erinnerst du mich an eine toxische Teigware."
"Hä?" gab Verena ganz undamenhaft von sich.
"Dann übersetze ich es gerne für dich: du bist eine FETTE GIFTNUDEL!" (Zitat Seite 379)

Ja, Julies und Sophias Freundin Verena hat diese Bezeichnung wirklich verdient. Was es damit damit auf sich hat, müsst ihr aber selbst lesen.