Rezension

Zwischen charmant und ermüdend

Der Pfau - Isabel Bogdan

Der Pfau
von Isabel Bogdan

Bewertet mit 3.5 Sternen

Eine Gruppe Banker verbringt ein Wochenende in der schottischen Einöde, inklusive Psychologin zwecks Teambuilding. Dabei kommt es zu allerlei Verwirrungen, insbesondere durch die Anwesenheit einiger mehr oder weniger verrückter Tiere und menschlicher Geheimniskrämerei. Zu allem Überfluss werden sie dann noch eingeschneit und müssen ihren Aufenthalt unfreiwillig verlängern – was letztlich dazu führt, dass sie zumindest etwas lockerer werden.

Das ist alles ganz charmant und auch durchaus amüsant, hat mich aber nicht vom Hocker gehauen. Zum einen bleiben viele der Charaktere recht blass; bis zum Schluss fiel es mir schwer, die Banker auseinanderzuhalten. Vor allem aber hat mich gestört, dass das Buch sich ständig wiederholt. Das ist bedingt durch häufige Perspektivwechsel und das Bedürfnis der Autorin, alles aus jeder Perspektive noch mal genau zu schildern. Gegen Ende gibt es dann noch mal eine Zusammenfassung dessen, was jeder Charakter jeweils von der Geschichte weiß und darüber denkt, das war wirklich unnötig. Außerdem wiederholen sich bestimmte Phrasen ständig, was sicher realistisch ist, aber dennoch nervt. Wenn in den nächsten Wochen jemand in meiner Umgebung so etwas sagt wie „Wir sind ja schließlich beruflich hier!“ flippe ich aus. Auch dieses ganze Flipchart-Sprech beim Teambuilding kann ich nicht ausstehen... Ordentlich durchlektoriert und beherzt gekürzt hätte das ein tolles Buch werden können, so bleibt es leider im Mittelmaß.