Rezension

Zwischen den Fronten

Das Archiv des Teufels -

Das Archiv des Teufels
von Martin Conrath

Im Jahre 1952 findet immer noch die Aufarbeitung des schrecklichen Zweiten Weltkriegs statt. In Deutschland werden Nazis identifiziert und für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen. Bei einigen sind aber ihre Qualifikationen und Verbindungen aus Sicht der Amerikaner zu wichtig für einen zukünftigen Weltfrieden. Robert Bennets Aufgabe war es daher, diese Nazis in ihr neues Leben zu führen und ihre Vergangenheit zu "säubern". Als er bereits im Flugzeug Richtung Heimat sitzt, bekommt er einen vermeintlich letzten Auftrag, er soll einem Nazi namens Heiderer eine weiße Weste besorgen. Für Bennet wird dies ein ganz besonderer Auftrag, denn höchstwahrscheinlich war Heiderer in seiner Nazizeit für den Tod seines Bruders verantwortlich...

Der Autor Martin Conrath hat aus meiner Sicht mit "Das Archiv des Teufels" einen packenden Spionage- Thriller geschrieben. Er erzählt die Geschichte in einem temperamentvollen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mir die Geschehnisse und die damalige Zeit lebendig vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit dem für Bennet so brisanten Auftrag sehr gut aufgebaut und über die weitere Entwicklung auch auf der Gegenseite auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine packende Spionage-Geschichte zur Zeit des Kalten Krieges. Martin Conrath gelingt es dabei hervorragend, das Ganze in den historischen Kontext zu bringen, wobei die Fakten sehr gut recherchiert wirken. Die dauernde Frage, wer wen nun vertrauen kann und wie mit der Frage der Schuld umgegangen wird, bestimmen die Handlung, was das Buch für mich zu einem Page-Turner machte. Die Auflösung wirke auf mich dann sehr gut nachvollziehbar und rundete den Roman gelungen ab.

Insgesamt konnte mich "Das Archiv des Teufels" als Spionage-Roman begeistern und in den Bann ziehen. Das Buch besticht mit einer clever inszenierten Geschichte, welche hervorragend in eine brisante historische Epoche, eingebettet wird. Ich empfehle den Roman daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.