Rezension

Zwischen Drama und Vergangenheit

Schuldacker - Tom Finnek

Schuldacker
von Tom Finnek

Bewertet mit 5 Sternen

Auf einer Parkbank wird ein toter Jugendlicher gefunden. Schnell wird klar, bei dem Toten handelt es sich um Paul Winterpacht, der zwei Monate zuvor wegen Totschlag vor Gericht stand. Das Urteil fiel milde aus. Zu milde? Musste er deswegen sterben?

 

Tenbrink und Bertram gehen daher zunächst von einem Rachemord aus und rollen den alten Fall erneut auf. Dabei merken sie, dass im Dorf noch mehr im Argen ist. Aber auch Tenbrink hat einige Probleme. Nicht nur seine Vergangenheit schlägt immer wieder zu, auch soll er den inzwischen liebgewonnenen Pudel wieder an seine Tochter abgeben.

 

Ich kenne die Bücher von Tom Finnek schon sehr lange und freue mich immer auf das nächste. Dieses hier ist der dritte Band mit Tenbrink und Bertram. Beide Protagonisten waren mir schon vertraut und das Wiedersehen herzlich. Tenbrink und Bertram liefern sich wieder einige Wortgefechte, die die Geschichte entspannt und witzig auflockern.

 

Was mir bei Tom Finnek sehr gefällt, dass er nicht nur viel Lokalkolorit verarbeitet, so dass man sich die Umgebung, in der die Geschichte spielt sehr gut vorstellen kann, auch lässt er seine Protagonisten menschlich werden. Jeder von ihnen hat einen eigenen Charakter, Probleme, Sorgen und Nöte. Aber auch ein wenig Herzschmerz ist erlaubt und so wuchsen die Protagonisten mir schnell ans Herz. 

 

Der Fall ist verzwickt, aber nicht unlösbar. Viele Schauplätze, Fäden tun sich auf, Bezüge zur Vergangenheit und immer wieder stolpert Tenbrink über seine Gedächtnislücken, die dann den Fortgang der Ermittlungen zeitweise noch zusätzlich behindern, manchmal aber auch beflügeln.

 

Als Leserin war ich mitten drin, ging mit Tenbrink und Bertram auf Spurensuche, versuchte zu kombinieren, wie alles wohl zusammenhängen mag und litt, als klar wurde, dass Tenbrink den inzwischen lieb gewonnenen Pudel wieder an die Tochter abgeben muss.

 

Die Auflösung ist nachvollziehbar und verständlich. Nun hoffe ich auf eine (baldige) Fortsetzung mit Tenbrink und Bertram.

 

Fazit:

Ein spannender Lokalkrimi, der den Leser einfängt, mitnimmt und so schnell nicht mehr loslässt. Auch zum Quereinstieg sehr gut geeignet.