Rezension

Zwischen Himmel und Hölle

Divine - Auferstehung
von M. R. Forbes

Bewertet mit 4 Sternen

Nachdem Landon bei einem Angriff auf das Museum, in dem er arbeitet, getötet wird, wacht er im Fegefeuer wieder auf. Dort muss er von Dante lernen, dass er längst nicht so menschlich ist, wie er dachte, sondern ein Diuscrucis, das perfekte Gleichgewicht aus Mensch, Engel und Dämon. Als einziger seiner Art muss er die Waage zwischen Gut und Böse halten, denn der Sieg einer Seite im ewigen Krieg würde das Ende der Welt, wie wir sie kennen, bedeuten.

 

Landon wird als sympathischer Antiheld dargestellt, der in eine ihm fremde Welt geworfen wird und sowohl mit dieser, als auch mit seinem neuen Wesen und Auftrag überfordert ist. Er kann weder kämpfen, noch seine Kräfte kontrollieren und stolpert so ständig in neue Katastrophen, die er nur mit viel Glück und Hilfe übersteht. Erst nach und nach kann er seine menschlichen Grenzen abwerfen und tatsächlich etwas bewirken.

Die Entwicklung von Landons Kräften hat viel mit seinem mentalen Zustand und seiner Gedankenwelt zu tun. Das kann für manche Leser zunächst etwas langweilig wirken, wenn man sich jedoch genauer mit seinen Erkenntnissen auseinandersetzt und sich die gleichen Fragen wie er stellt, findet man ganz schnell das Gegenteil heraus. Er muss durchaus philosophisch denken und sich so bewusst werden, was es für ihn heißt, kein Mensch mehr zu sein.

 

Bereits zu Anfang des Buches erscheint einem die Covergestaltung mit dem Mann, der halb Engel und halb Dämon ist, sehr schlüssig. Am Ende des Buches hat man allerdings die Ahnung, das Bild erst dann tatsächlich verstanden zu haben. Der Thematik mit dunklen Farben angepasst erweckt es so einen etwas düsteren Eindruck.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und mit einer vernünftigen Portion Umgangssprache versehen, ohne vulgär oder abschreckend zu wirken. So kann man gut in die Geschichte reinfinden und sich mit Landon identifizieren, was das Buch sehr leserfreundlich macht, ohne an Spannung zu verlieren.

 

Zusammenfassend ist Divine der spannende Auftakt einer Fantasy-Reihe, der einige unerwartete Wendungen hat, die direkt Lust auf mehr machen. Trotzdem regt das Buch auch zum Nachdenken an, denn man stellt fest, dass nicht alles nur gut und böse ist.