Rezension

Zwischen Himmel und Liebe // Cecelia Ahern

Zwischen Himmel und Liebe
von Cecelia Ahern

Bewertet mit 2 Sternen

Heute darf ich euch mit der vorerst letzten Ahern-Rezension beglücken. Zwar liegen noch zwei ihrer Bücher auf meinem SuB, aber momentan bin ich etwas „übersättigt“. Daher lege ich diesbezüglich erst einmal eine Pause ein. Aber natürlich möchte ich euch meine Meinung zu diesem Buch nicht vorenthalten. In Zwischen Himmel und Liebe greift Cecelia Ahern das Thema eines imaginären Freundes auf. Ob mir das gefallen hat? Das erfahrt ihr nun…

Ivan ist von Beruf „bester Freund“ und zwar ein ganz besonderer. Er arbeitet für eine Gesellschaft, die aus lauter Freunden besteht. Das Besondere an ihnen: sie sind nur für ihren jeweiligen besten Freund sichtbar und wenn dieser einen Schritt weiter im Leben ist, gehen die besten Freunde zum nächsten. Für seinen nächsten Job landet Ivan bei Luke. Der Junge lebt bei seiner Tante, da seine Mutter ihr Leben mit Party und Alkohol ausfüllt und flatterhafter als der Wind ist. Doch auch bei seiner Tante Elizabeth bekommt er nicht wirklich eine Portion Liebe ab. Denn diese ist recht kühl und unnahbar, kann sich an Zärtlichkeiten und dergleichen nicht gewöhnen.

Doch dann merkt Ivan, dass Elizabeth ihn spüren kann. Und das ist schon ungewöhnlich genug. Er versucht immer öfter, sich in ihrer Nähe aufzuhalten, um herauszufinden, ob er sich das nicht eingebildet hat. Er beginnt, Elizabeth in ihrem Leben zu begleiten und plötzlich passiert das Unfassbare. Auch Elizabeth kann ihn sehen.

Man taucht in eine ausgeschmückte Selbstfindungsgeschichte ein, die mich im Großen und Ganzen aber nicht abholen konnte. Zwar hab ich bisher noch kein Buch mit einer vergleichbaren Thematik gelesen, aber es fehlte der Story einfach an Spannung. Der Spannungsbogen blieb flach und rieß weder nach oben oder nach unten aus. Hinzu kommt, dass nicht klar wird, welche Art Buch Cecelia Ahern hier eigentlich schreiben wollte? Sollte Zwischen Himmel und Liebe ein Kinderbuch werden? Oder eine Liebesgeschichte? Oder ein Buch eigener Art? Man weiß es einfach nicht.

Auch mit den Charakteren tat ich mir unglaublich schwer. Elizabeth ist dermaßen kalt und unnahbar, dass man als Leser gar keinen Zugang zu ihr findet. Zwar versucht Ahern, diese Charakterzüge zu erklären, recht gelingen mochte ihr das nicht. Besonders ihr Umgang mit Luke war ganz grausig. Auf der einen Seite erzählt sie dem Leser immer und immer wieder, wie sehr sie Luke liebt und wie gerne sie ihm eine gute Mutter wäre. Und dann steht der Kleine vor ihr, schaut sie mit großen Rehaugen an und trotzdem ist sie unglaublich kratzig zu ihm. Auch Lukes Mutter findet im Buch immer wieder Erwähnung, ob sie allerdings der Geschichte einen Mehrwert brachte… Darüber denke ich noch nach.

Ganz nett fand ich allerdings die Abschnitte, in denen Ivan von den Treffen seiner „Firma“ erzählt. Hier hat Ahern wirklich viel Fantasie bewiesen und diese auch gut transportiert. Die unterschiedlichen „imaginären“ Freunde waren schön ausgearbeitet und jeder hatte seine ganz eigene Aufgabe. Darüber hätte ich gerne mehr gelesen. Wäre dieser Teil mehr im Vordergrund gestanden, wäre auch meine Bewertung bestimmt besser ausgefallen. Der Schwerpunkt war einfach für meinen Geschmack falsch gesetzt.

So hab ich mich allerdings etwas durch die Story gequält, denn wie schon gesagt: die Spannung blieb unglaublich flach und damit kam schnell Langeweile auf. Hinzu kam außerdem, dass einem doch klar sein musste, wohin die Geschichte führte. Überraschungen gab es dabei also auch nicht. Hach, es war einfach keine runde Sache.

Zwischen Himmel und Liebe konnte mich nicht begeistern und auch nicht wirklich unterhalten. Die Geschichte ist zäh wie Kaugummi und sehr vorhersehbar. Auch die Charaktere waren nicht glaubhaft und eigentlich hat nichts so wirklich gestimmt. Muss man nicht gelesen haben.

 

© Nellys Leseecke - Lesen bedeutet durch fremde Hand träumen