Rezension

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Zwischen Kitsch, Esoterik und Gewaltorgie

Die Ballade von Max und Amelie - David Safier

Die Ballade von Max und Amelie
von David Safier

Bewertet mit 1.5 Sternen

Mein erstes Buch von Safier und definitiv auch mein letztes. Von einer Liebesgeschichte um zwei Hunde habe ich jetzt kein literarisches Feuerwerk erwartet, aber doch eine schöne, berührende und schlüssige Geschichte. Dem wurde das Buch allerdings nur in Ansätzen gerecht.

Es geht um Max, einen ausgesetzten Hund, und Narbe bzw. Amelie, die einäugige Straßenhündin. Sie lernen sich kennen und lieben und machen sich auf den Weg zu Max Zuhause, dabei müssen sie allerlei Gefahren trotzen, die oft übertrieben grausam scheinen. Während ihrer Reise finden sie zudem heraus, dass sie sich schon seit Jahrtausenden lieben und nach jeder Wiedergeburt erneut ein heterosexuelles Liebespaar bilden. Leider werden sie schon ebenso lange von ihrer früheren Halterin gejagt und immer wieder getötet. Am Ende wird natürlich dann doch noch alles gut, die Familie, die Max zuvor ausgesetzt hat, schenkt ihnen und ihren Welpen (ohne Nachwuchs kein Glück, wie’s scheint) ein wunderbares Zuhause, der Bann wird gebrochen und happy ever after. Dieses Happy end ist ziemlich unplausibel und lässt einige Fäden lose in der Luft hängen.

Ansonsten werden die Hunde durchgehend sehr stark vermenschlicht. Sie weinen salziges Wasser, schämen sich für ihre vermeintliche Hässlichkeit usw. Max war mir ganz sympathisch, aber Narbe ist mir ziemlich auf die Nerven gegangen. Oftmals wird die Geschichte nur dadurch vorangetrieben, dass die Hündin sich vollkommen impulsiv und irrational erst für das Eine, dann für das Gegenteil entscheidet. Auch die Liebesgeschichte der beiden besteht vorwiegend aus Beteuerungen dieser Liebe, das hat mich nicht wirklich berührt. Die Lesung wiederum ist vielleicht nicht herausragend, aber doch gut gemacht – ein kleiner Lichtblick. Insgesamt hat die Geschichte auf mich eher den Eindruck von Lieblosigkeit seitens des Autors gemacht.