Rezension

Zwischen Schmetterlingen und Sternen

Give Me Butterflies. Sie erforscht Schmetterlinge, er die Sterne. Für ihre Anziehung gibt es keine wissenschaftliche Erklärung
von Jillian Meadows

Bewertet mit 3 Sternen

„Give me butterflies“ von Jillian Meadows wird als spicy STEM-Romance beworben. Das steht für eine Untergattung der Liebesromane, die den Hintergrund und die Charaktere in der Welt der Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik verortet. Gleichzeitig bildet der Roman den Auftakt der Fern River-Reihe. Weitere Bücher Lovestorys in diesem Dunstkreis werden also folgen.
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Darum geht’s: Millie ist ein Sonnenschein und arbeitet als Insektenforscherin im Wilhelmina Naturkundemuseum. Ihr mürrischer Kollege Finn Ashford leitet das Astronomie-Department. Als Millie sich um eine Beförderung bewirbt, ist ausgerechnet Finn derjenige, der über die Besetzung der Stelle entscheidet…
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Die Story weiß vom Fleck weg zu gefallen. Mit lockerer Schreibe setzt Jillian Meadows hier einige beliebte Tropes in Szene – allen voran: Grumpy meets sunshine. Die Geschichte ist im Wechsel aus der Sicht von Millie und Finn geschrieben. Beide liefern sich zu Beginn ein amüsantes Gefecht. Schnell ist aber klar, dass die beiden sich nun wirklich nicht so spinnefeind sind, wie man meinen könnte. Damit fällt dann auch recht zügig Finns Fassade in sich zusammen, so dass dieser Auftakt-Trope schon mal ad acta gelegt werden kann. Was bleibt, sind zwei auf ihre jeweilige Art sympathische Charaktere, die sich zueinander hingezogen fühlen – und dem im Buch auch das ein oder andere Mal in expliziten Szenen nachgeben.
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Die Handlung hat aber auch noch ernste Themen in petto. Finn muss mit der Trauer um seine an Krebs verstorbene Schwester klarkommen und kümmert sich um deren Töchter. Millie setzt derweil im Nachhinein immer noch die toxische Beziehung mit ihrem Ex zu. Also, Vorsicht: Die scheinbar so leicht-locker-lustige Geschichte hat auch ihre dunklen Momente.
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Insgesamt läuft aber alles ziemlich offensichtlich auf das Happy End hinaus. Dass also noch ein paar Probleme auftauchen, sorgt nicht für besondere Überraschung. Die werden auf dem Weg ins Glück halt zum Abhaken benötigt. Fertig. Weiter geht’s. Mit Blick auf den Found Family-Trope kann ich noch sagen, dass die eingestreuten WhatsApp-Familienchats der Oaks mein absolutes Highlight im Buch sind. Dieser Austausch von Millies Familie ist einfach erfrischend. Hier hätte ich gerne noch mehr von gelesen. Den Bonus-Epilog hätte man sich dagegen sparen können.
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„Give me butterflies“ ist ein Wohlfühlroman, mit etlichen schönen Momenten. Auf jeden Fall nett zu lesen. Nachhaltig aber eher nicht.