Rezension

Zwischen Wahrheit und Lüge

Die Geheimnisse meiner Mutter - Jessie Burton

Die Geheimnisse meiner Mutter
von Jessie Burton

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die unterhaltsame Lektüre zwischen London, Los Angeles und New York führt in menschliche Abgründe, erzählt von Liebe, Eifersucht und Hass.

Jessie Burton liebt es, über Geheimnisse zu schreiben. Dabei entwickelt sie eine unglaubliche Phantasie. Auch wenn vieles, was sie schreibt, wirklichkeitsfern scheint, lassen sich ihre Bücher gut und leicht lesen.

In diesem Buch nimmt sie den Leser mit in die Glitzerwelt der Schönen und Reichen im Los Angeles der 1980er Jahre. Deutlich tritt dabei die Oberflächlichkeit der Schauspielerwelt zu Tage, das Bestreben nach Schein anstatt Sein. Der jungen Elise ist das allerdings zu wenig. Sie fühlt sich dort verloren und sucht nach ihrem eigenen Weg.

Ebenso wie Rose, die Ich-Erzählerin, die schon als Baby von der Mutter verlassen wurde. Inzwischen geht sie auf die 40 zu und sucht nach ihrer Identität. Unter falschem Namen schleicht sie sich in London bei einer Frau ein, die ihre Mutter gekannt haben soll. „Es kostete mich keine Mühe, meine Identität aufzutrennen und eine neue zu weben“ (Seite 214)

Der Autorin gelingt es gut, die beiden Erzählstränge zu einem Ganzen zu verknüpfen. Vor allem, da in beiden ähnliche Schwierigkeiten auftauchen.

Alles in allem hat mich das Buch gut unterhalten – gerade das Richtige zum Abschalten. „Man muss darauf vorbereitet sein, dass man eine Entscheidung bereut, von der man dachte, man würde sie niemals bereuen – aber meiner Erfahrung nach ist Reue niemals von Dauer.“ (Seite 422)