Rezension

Zwischenmenschliches

Kintsugi - Miku Sophie Kühmel

Kintsugi
von Miku Sophie Kühmel

Bewertet mit 3 Sternen

Der Künstler Reik und der Archäologe und Universitätsdozent Max sind seit zwanzig Jahren ein Paar. Aus diesem Grund wollen sie an einem See in der Uckermark diesen besonderen Termin feiern. Sie haben dazu aber auch ihren Freund Tonio und seine Tochter Pega eingeladen. Doch im Laufe des Wochenendes zeigen sich Risse.

„Kintsugi“ ist die Kunst, Zerbrochenes zusammenzufügen und und es dadurch kostbarer zu machen. Es bleiben dabei erkennbare Risse, und Risse zeigen sich auch bei den Freunden an diesem Wochenende.

Es ist eine seltsame Konstellation, die hier zusammentrifft – das schwule Paar, welches sein Jubiläum feiert, der Freund, der früher einmal eine Beziehung zu Reik hatte und nun alleinerziehender Vater ist und Pega, die von allen gemeinsam erzogen wurde.

Sprachlich hat mir das Buch gut gefallen, aber es passiert nicht sehr viel in dieser Geschichte und doch unterschwellig alles. Die Beziehungen sind eng und doch schwierig. Sie sind zusammengekommen und haben sich doch kaum etwas zu sagen, da niemand wirklich offen redet. Aber ihre Gedanken können wir sehr intensiv mitverfolgen und damit ist das Konfliktpotenzial schon im Raum.

Doch das Buch konnte mich nicht so recht packen. Warum können erwachsene Menschen ihre Konflikte nicht durch ein Gespräch aus der Welt schaffen? Ich konnte mich mit keiner der Figuren anfreunden. Sie blieben mir fremd.

Ein ruhiger Roman über Beziehungen und Zwischenmenschliches.