Rezension

Zwölf Geschichten

Mädchen, Frau etc.
von Bernardine Evaristo

Zusammenfassung:

Das Buch "Mädchen, Frauen, etc." von Bernardine Evaristo erzählt die Geschichten von zwölf schwarzen Frauen, welche alle ihre eigenen Erfahrungen und Probleme mit sich bringen und in ihrem Alltag oft gegen Rassismus und Ablehnung, egal ob auf Grund ihrer Hautfarbe oder ihrer eigenen (sexuellen) Identität.

 

Eigene Meinung zu Geschichte, Aufbau, Schreibstil & Figuren:

Das Buch ist in fünf Kapitel unterteilt. Die ersten vier Kapitel schildern hierbei immer die Geschichte von drei der zwölf unterschiedlichen Frauen. Obwohl in jedem einzelnen Abschnitt eine andere Frau als Protagonistin fungiert ergänzen die anderen Frauen als Nebencharaktäre die Geschichte. Dies führt zu einem riesigen Konstrukt aus Beziehungen, welcher mit der Zeit etwas unüberschaubar wird. Hier hätte ich mir einfach zusätzlich eine grafische Ausarbeitung am Ende des Buches gewünscht, auch wenn dieser vielleicht einige überraschende Wendungen vorweg genommen hätte.

Der Schreibstil von Evaristo hat mich durch den Verzicht von Punkten zu Beginn etwas gestört. Dies hat sich aber im Laufe des Buches gelegt.

Leider waren mir jedoch einige der Protagonistinnen sehr unsympathisch, so dass es manchmal etwas quälend war der Geschichte zu folgen.

 

Fazit und Empfehlung:

Evaristo hat sich mit ihrem Buch schwierigen top aktuellen Themen der heutigen Zeit gewidmet. Leider reichen hierfür meiner Meinung aber 512 Seiten einfach nicht aus. Zu vielen Geschichten hätte ich mir weitere Ausführung gewünscht und eine ruhigere Erzählweise. Ein kurzer Moment der Aufmerksamkeit führt hier bereits schnell dazu, dass man den roten Faden verliert.

Allerdings finde ich den Hauptgedanken des Buches wirklich wahnsinnig wichtig und habe so im Nachgang einzelner Abschnitte einfach selbst begonnen zu den angesprochenen Themen zu recherchieren, welche teilweise im Buch etwas zu knapp dargestellt wurden. Dies hat meinen Horizont unfassbar erweitern können.

Schön fand ich auch die Verknüpfungen der einzelnen Charakter untereinander.

Letztlich kann ich dem Buch allerdings nur eine geteilte Empfehlung aussprechen. Es kann durchaus als Anregung dafür dienen sich mit den Themen weiter auseinander zu setzen, doch kann durch den meiner Meinung nach fehlenden Fluss auch leicht dazu führen, dass man das Buch aus der Hand legt und sich den Themen gegenüber sperrt.