Rezension

Zwölf Leben - geht zu Herzen

Zwölf Leben - Ayana Mathis

Zwölf Leben
von Ayana Mathis

Bewertet mit 5 Sternen

Die Afroamerikanerin Hattie kommt Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts zusammen mit ihrer Mutter und den beiden Schwestern Pearl und Marion von Georgia nach Philadelphia. Dort erhoffen sie sich ein besseres Leben ohne Fremdenhass. Gerade mal siebzehn lernt Hattie dann August kennen und der weiß genau, wie man Mädchen den Kopf verdrehen kann und hat damit auch bei Hattie schnell Erfolg. Als sie dann ziemlich schnell schwanger wird und ihrer Mutter mitteilt, dass sie August heiraten wird , sagt die ihr voraus, dass sie nun ihr weiteres Leben verpfuscht hat. Damals ahnt Hattie allerdings noch nicht, wie recht ihre Mutter mit dieser Prophezeiung haben sollte. Hattie und August heiraten und Hattie bringt im Laufe der Ehe elf Kinder auf die Welt. Und das, obwohl sie oft kämpfen muss, um ihre Kinder zu ernähren und sie alles andere als glücklich mit August ist. Der treibt sich nämlich lieber in Bars herum und vergnügt sich ständig mit anderen Frauen, anstatt sich um seine Familie zu kümmern. Hattie versucht zwar alles, damit ihre Kinder immer genug zu essen und saubere Kleidung haben,was ihr allerdings auch nicht immer gelingt, doch Zärtlichkeit bekommen sie von ihr leider nicht, denn für so etwas hat Hattie keinen Sinn und auch keine Zeit. Und so wachsen die Kinder heran und ihre schwierige Kindheit hinterlässt Spuren bei jedem von ihnen. Das Buch dreht sich dann auch um die Leben von Hatties Kindern. Jedes Kapitel handelt von einem anderen von ihnen. Dass es zwölf sind und nicht elf, das liegt daran, dass auch noch eine Enkelin von Hattie erwähnt wird. Die Schicksale der Kinder sind alle unterschiedlich, doch haben sie eine Gemeinsamkeit, sie leiden bis heute darunter, dass sie in ihrem Elternhaus keine Liebe gespürt haben und trotz der großen Familie immer irgendwie einsam waren. Und auch über Hatties Leben und ihre Ehe erfährt man so nach und nach noch einiges. Ich fand "Zwölf Leben" von Ayana Mathis sehr fesselnd geschrieben. Man leidet als Leser mit den Kindern, man wird wütend auf die beiden Männer in Hatties Leben und oft auch auf Hattie selbst . Was ich auch sehr schön fand, war der Stammbaum am Ende des Buches, bei dem nochmal alle Namen und Jahreszahlen aufgelistet wurden. Und auch den Einband möchte ich nochmal extra erwähnen, der ganz in türkis/rot/weiß gehalten ist und den drei kleine Zeichnungen zieren. Den fand ich sehr ansprechend und es  springt im Buchladen sofort ins Auge.