Alle Rezensionen von wandagreen

Mein Abschied von Deutschland -

Mein Abschied von Deutschland
von Matthias Politycki

Zur Sache, Schätzchen! Eine Auseinandersetzung mit dem Wokismus.

Matthias Politycki findet es gar nicht gut, was zur Zeit mit der deutschen Sprache passiert und daher hat er sich nach Österreich abgesetzt. Ich verstehe ihn. Politycki spricht Klartext. Er fühlt sich inmitten der deutschen Sprachpolizei nicht mehr wohl. 

Meter pro Sekunde
von Stine Pilgaard

Eine Brise Ernst. Eine Brise Humor.

Die namenlose Ich-Erzählerin von „Meter pro Sekunde“ hat zwei Probleme. Einerseits hat sie eine lose Zunge und andererseits ist ihr neues menschliches Gegenüber der Westjütländer. Dort ist man wie in Friesland, Ost und West, wortkarg. Wenn der Westjütländer etwas sagt, dann ist es ein streng rationaler und vor allem kurzer Satz.

The Lifeboat -

The Lifeboat
von Charlotte Rogan

Schiffsunglück gleich Überlebenskampf

Kurzmeinung: Auf hoher See und vor Gericht ist man nur noch in Gottes Hand.
 

Die dritte Quelle -

Die dritte Quelle
von Werner Köhler

Eigenwilliges Aussteigerdrama

Der Autor schickt seine Figur, den ältlichen Harald Steen, nach Floreana, um die sogenannte „Galapagos-Affäre“, neu zu erzählen. Die Kenntnis dieser Story, tragische Umstände, die sich um 1934 tatsächlich zugetragen haben, sind heute nicht mehr allen präsent. 

Tell
von Joachim B. Schmidt

Bauernbashing

Manche Autorennamen sind Garanten. Nach dem einfühlsamen und wunderbaren Roman über den isländischen Sonderling „Kalman“ bin ich überzeugt davon, dass mit einem weiteren Roman des Autors kein Fehler unterlaufen kann. Und so ist es auch. „Tell“, die literarisch aufbereitete Sagengestalt eines Schweizer Bauern, Freiheitskämpfers, überzeugt mich ein zweites Mal. Joachim B.

Back to Blood -

Back to Blood
von Tom Wolfe

MIAMIKULTUR

Vorspann: Dieser Roman aus dem Jahr 2012 (Hörbuchversion) hat mich nachhaltig beeindruckt und das, obwohl das Timbre von dem einsprechenden Frank Arnold mir überhaupt nicht liegt. Aber er hat es so gut gemacht, dass ich meine Aversion glatt vergessen habe.

Back to Blood - Tom Wolfe

Back to Blood
von Tom Wolfe

MiamiKultur

Kurzmeinung: Dieser Roman ist wahnsinnig originell!

Die Tochter -

Die Tochter
von Kim Hye-jin

Späte Herausforderungen

Dieser Roman aus Südkorea ist etwas Besonderes. 

Die Erwählten -

Die Erwählten
von John McWhorter

Ausgewogenheit dringend erforderlich!

Mit dem Sachbuch „Die Erwählten/Wie der neue Antirassismus die Gesellschaft spaltet“, benennt der schwarze Autor John McWhorter ein bisher eher diffus gespürtes Unbehagen mit klaren Worten und präzisem Inhalt. 

Die Glasglocke - Sylvia Plath

Die Glasglocke
von Sylvia Plath

Frühe und intensive Schilderung einer Depression.

Kurzmeinung: Die beste Krankheit taugt nichts - aber manche taugen noch weniger.
 

Wildtriebe
von Ute Mank

Schwiegermutter, Schwiegertochter und ein weicher Kerl

Ute Mank schreibt von einer Zeit, die sooo lange noch nicht her ist, eine Zeit als der Ehemann seiner Ehefrau noch die Erlaubnis erteilen musste, zu arbeiten. Wenn sie es denn wollte. Und von einer Zeit, wo der Platz der Frau fest stand. Unverrückbar sozusagen. 

Das Versprechen -

Das Versprechen
von Damon Galgut

Südafrika im Schonwaschgang

Der Roman „Das Versprechen“, Sieger des Man Booker Prize 2021, jetzt in der deutschen Übersetzung auf dem Markt, setzt noch zur Hoch-Zeit der Apartheit in Südafrika ein. Doch natürlich gärt es im Land und der Umbruch ist nicht mehr weit entfernt. 

Gruber geht - Doris Knecht

Gruber geht
von Doris Knecht

Bisschen zu glatt gestrickt.

In diesem Roman aus dem Jahr 2011 schildert die Autorin, wie es einem selbstverliebten Topverdiener, weiß, männlich, erfolgreich, rücksichtslos und sexsüchtig geht, wenn er erfährt, dass er todkrank ist. Gut, es ist übertrieben. Der Protagonist, John Gruber ist nicht gerade sex-süchtig, aber er behandelt Frauen wie käufliche Wesen, er nutzt sie aus und hält wenig von ihnen.

Schliemann und das Gold von Troja -

Schliemann und das Gold von Troja
von Frank Vorpahl

Dilettant und Genie

Heinrich Schliemann führte ohne jeden Zweifel ein bewegtes und zum Teil sogar entbehrungsreiches Leben. Am Anfang war er nichts mehr als ein junger Kaufmannsgehilfe, der sogar mit dem Besen in der Hand den Laden ausfegte. Seine Schulbildung war äußerst bescheiden und mit vierzehn vollendet. Allerdings war er nicht auf den Kopf gefallen, ganz und gar nicht.

Ein Rätsel auf blauschwarzem Grund -

Ein Rätsel auf blauschwarzem Grund
von Lars Mytting

Auch der zweite Band ist bärenstark.

In diesem Roman setzt sich die Saga über das norwegische Gudbranstal fort, das mit dem ersten Band „Die Glocke im See“ überaus geheimnisvoll und erzählerisch dicht mit den siamesischen Zwillingen Halfried und Gunhild, circa 1880 ihren Ausgang nahm. Einst wurde das Tafelsilber der Familie Hekne mit in die Kirchenglocken gegossen, die ihren Guß in Auftrag gab.

Der versperrte Weg -

Der versperrte Weg
von Georges-Arthur Goldschmidt

Verdammt und entwurzelt

In dem vorliegenden Roman verarbeitet der Autor wohl einige biographische Begebenheiten. Er begleitet seinen Helden vom ersten Lebensjahr an bis zum letzten. Dabei werden manche Episoden ausführlich beschrieben, andere Lebenszeiten nur gestreift.

Der Himmel vor hundert Jahren -

Der Himmel vor hundert Jahren
von Yulia Marfutova

Dorfleben in all seiner Ärmlichkeit: auf seine Art perfekt

Ein kleines, sehr kleines Dorf irgendwo in Russland, weit weg, an einem Fluss, der „der Fluss“ heißt. Fluss und Wetter spielen eine wichtige Rolle im gemächlichen Leben.

Der Schattenkönig -

Der Schattenkönig
von Maaza Mengiste

Den Namenlosen ein Gesicht geben

In dem Roman „Der Schattenkönig“ hat Maaza Mengiste sich dem Abbessinienkrieg gewidmet, der als letzter größerer kolonialer Eroberungszug in die Geschichte einging. 1935 überfiel Benito Mussolini Äthiopien ohne Vorwarnung, ganz ohne Kriegserklärung und seine Armee wütete wie entfesselt in dem Land.

Every (deutsche Ausgabe) -

Every (deutsche Ausgabe)
von Dave Eggers

Wir stehen am Abgrund und merken es nicht

Kurzmeinung: Ist es wirklich noch 5 vor 12?
 

Der Zauberer -

Der Zauberer
von Colm Toibin

Reiseführer durch Thomas Manns Leben

Die meisten Leser haben schon einmal von dem Schriftsteller Thomas Mann (1875 bis 1955) gehört. Für die „Buddenbrooks“ hat Thomas Mann 1929 den Literaturnobelpreis bekommen. Gut, das ist lange her. Die Buddenbrooks sind allerdings auch heute noch Pflichtlektüre!

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