Alle Rezensionen von Mara S.

Gezeitenmord -

Gezeitenmord
von Dennis Jürgensen

Im Wechsel der Gezeiten

Als wäre das zurückfließende Meer im dichten Nebel nicht schon aufregend genug, da findet Villads beim Ausflug mit seinem Lehrer ins Watt auch noch eine Leiche im Sand. Und plötzlich stapft ein Riese durch die Nebelbank, schlägt den Lehrer k.o. und entführt den 11jährigen Jungen ins Unbekannte.

Unser Teil der Nacht -

Unser Teil der Nacht
von Mariana Enriquez

Herz der Finsternis

Dieser Roman ist eine Monstrosität. Man kann sich ihm nicht leichtfüßig widmen, ohne Schaden zu nehmen. Auf 800 Seiten erzählt die argentinische Autorin Mariana Enriquez düster, dicht und packend von einer Geheimgesellschaft, die sich einer dunklen Macht verschrieben hat, um die Unsterblichkeit zu erlangen.

Der vergessene Geschmack von Glück -

Der vergessene Geschmack von Glück
von Lars Simon

The convient way of cooking

Wie glücklich können wir Frauen uns heute schätzen, dass wir Hosen tragen dürfen (in Paris erst kürzlich per Gesetz erlaubt), wählen gehen und beruflich auf eigenen Beinen stehen dürfen. Vor hundert Jahren wären alle drei Punkte nahezu unmöglich gewesen, was Lars Simon uns am Beispiel von Anna-Greta Olsson beispielhaft vor Augen führt.

Tell
von Joachim B. Schmidt

Tyrannenmord neu aufgelegt

Ikonographisch hat Wilhelm Tell mit seinem erzwungenen Apfelschuss einen echten Hit gelandet. Ich habe nicht wirklich Ahnung von der Schweizer Heldenlegende, aber wenn ich Apfel auf Kopf und Armbrust zusammen sehe, weiß ich, dass von Tell die Rede ist. Die Sache mit dem Hut, dem Landvogt und der fehlenden Verbeugung musste ich mir erst wieder anlesen. Mein Unwissen spielt Joachim B.

Unser wirkliches Leben -

Unser wirkliches Leben
von Imogen Crimp

Die Angst vor der eigenen Courage

„Der Mann liebt das Lieben, die Frau liebt den Mann“ – so heißt es beim Soziologen Niklas Luhmann in seiner Schrift „Liebe als Passion“.

So reich wie der König -

So reich wie der König
von Abigail Assor

Schau mir in die Augen, Kleiner

Casablanca blickt als größte Stadt Marokkos auf eine bewegte Geschichte zurück, in der über die Jahrhunderte europäische Mächte ihre Hände nach der Hafenstadt ausstreckten. Lange Zeit stand Marokko unter französischem Protektorat. Die Franzosen haben Casablanca zu einem Wirtschaftszentrum aufgebaut und im 2.

Zum Paradies
von Hanya Yanagihara

Ein volles Haus

In die Neugier und freudige Erwartung auf Hanya Yanagiharas neues Buch mischten sich auch leise Sorgen, ob ich nach „Ein wenig Leben“ wohl einer weiteren so intensiven, emotionalen wie schmerzhaften Geschichte gewachsen wäre.

Das Mädchen mit dem Drachen -

Das Mädchen mit dem Drachen
von Laetitia Colombani

Wenn eine eine Reise tut

Während der Lektüre „Das Mädchen mit dem Drachen“ drängte sich immer wieder ein Spruch aus meiner Studienzeit hinein in die Gedanken zum Buch: „Reisen ist oft nichts anderes als die Flucht vor sich selbst.

Grenzfall - Ihr Schrei in der Nacht -

Grenzfall - Ihr Schrei in der Nacht
von Anna Schneider

Mörderischer Schneefall im Grenzgebiet

Im Warmen und Trockenen auf der Couch sitzend fühle ich mich den armen Opfern in Krimis doch immer eine Spur überlegen. Aber wenn ich so drüber nachdenke, bin ich auch schon das ein oder andere Mal in Situationen gekommen, in der mich womöglich jemand einfach hätte wegschnappen können, wenn er es darauf angelegt hätte.

Meine kleine Welt -

Meine kleine Welt
von Ewald Arenz

Familie und andere Katastrophen

Wenn es nach mir geht, dürften Bücher gern dick, dicker, am dicksten sein. Ich liebe seitenstarke Wälzer – man kann so richtig schön in die episch auserzählten Geschichten einsteigen und begleitet seine Lieblingscharaktere auf vielen, vielen Seiten. Um Kurzgeschichten mache ich daher in der Regel einen großen Bogen.

Die Stadt ohne Wind -

Die Stadt ohne Wind
von Éléonore Devillepoix

Der Fluch der Amazonen

Seit meiner Kindheit bin ich großer Griechenlandfan. Also das antike Griechenland wohlgemerkt. Ich hab‘ die griechischen Göttersagen alle rauf und runter gelesen und kannte mich in der griechischen Mythologie richtig gut aus. Die Illias ist mein Lieblingsepos. Daher habe ich mich in der Stadt ohne Wind sofort wie zuhause gefühlt. In Hyperborea ist alles ein wenig wie im alten Griechenland.

Sein Name war Annabel -

Sein Name war Annabel
von Kathleen Winter

Fallstricke der Natur

In der Kindheit sind viele Dinge scheinbar leicht und selbstverständlich. Doch vergessen wir mit dem Alter nicht einfach die vielen kleinen Unsicherheiten, die uns beim groß werden quälten? Mögen mich die anderen? Bin ich genauso hübsch wie die anderen Mädchen? Bin ich normal? Wie finden mich die anderen Kinder aus der Klasse? Sehe ich in Kleidern nicht doof aus?

In ewiger Freundschaft -

In ewiger Freundschaft
von Nele Neuhaus

Freundschaft bis in den Tod

In der normalen Welt erntet man als bekennende Bücherleserin zuweilen mitleidiges Kopfschütteln. Als Bücherwurm gilt man nicht unbedingt als Spaßkanone, sondern bekommt eher das Etikett langweilig verpasst. Dabei ahnen Nichtleser einfach nicht, was ihnen für Feuerwerke im Kopf entgehen.

Der Himmel über Bay City -

Der Himmel über Bay City
von Catherine Mavrikakis

Trauma in vierter Generation

In der Traumaforschung heißt es, dass Traumata bis in die vierte Generation vererbbar seien. Ich habe mir immer vorgestellt, dass sich der erlebte furchtbare Schmerz ins genetische Erbgut einschreibt und dann an die Kinder und Kindeskinder weitergetragen wird. Das ist wissenschaftlich wohl eher nicht korrekt.

Kim Jiyoung, geboren 1982 -

Kim Jiyoung, geboren 1982
von Nam-joo Cho

Stimmen aller Frauen vereinigt euch!

Wenig Erwartungen hatte ich an dieses Buch, dass mir über Wochen scheinbar auf allen Kanälen begegnete. Doch das Geburtsjahr auf dem Titel machte mich neugierig, denn es trennen mich nur wenige Jahre von der Titelheldin. Kim lebt in Seoul mit ihrem Mann und ihrem Kind. Den Job hat sie aufgegeben, um sich um ihr Baby zu kümmern.

Allein
von Daniel Schreiber

Allein, allein. Allein, allein.

Um Sachtexte gehe ich in der Buchhandlung eigentlich immer einen Bogen. Ich möchte mich in Geschichten vor allem verlieren und in fremde Welten oder das Leben anderer eintauchen. Da bin ich in der Belletristik oder Fantasyabteilung besser aufgehoben. Doch Daniel Schreibers Buch hat mich angesprochen. Allein. Da steckt so viel drin in diesem Wort.

Mit uns wäre es anders gewesen -

Mit uns wäre es anders gewesen
von Eliette Abécassis

Mut für die Liebe

Junge trifft Mädchen, die Chemie stimmt, das Interesse ist beiderseits, die Stimmung gut, doch das Schicksal will kein schnelles Happy End und so finden die beiden nach dieser ersten magischen Nacht nicht zusammen, sondern gehen getrennte Wege.

The Upper World – Ein Hauch Zukunft
von Femi Fadugba

Mit dem Satz des Phytagoras zurück in die Zukunft

Das kleine 1x1 sowie die Grundrechenarten beherrsche ich noch ganz gut und einfache Prozente kann ich im Kopf auch ausrechnen. Für den normalen Alltag komme ich also mit meinen Matheskills hin. Zahlen sind mir auch durchaus sympathisch. Nur diese Gleichungen mit ihren Unbekannten und zum Quadrat potenzierten Buchstaben machen mich schnell nervös.

The Girls I've Been -

The Girls I've Been
von Tess Sharpe

Von der Mutter verkauft

In jedem Menschen steckt eine gute und eine schlechte Seite. Bei den meisten Menschen ist eher die gute Seite ausgeprägt, bei einem kleineren Anteil der Erdenbürger übernimmt wohl vor allem die schlechte Seite. Wie schockierend böse diese schlechte Seite sein kann, zeigt Tess Sharpe in ihrem Roman über die junge Nora.

Die Tränen der Welt -

Die Tränen der Welt
von Ildefonso Falcones

Barcelona im Aufbruch zur Moderne

Während ich es bisher in einige europäische Lieblingsstädte geschafft habe, steht Barcelona noch auf meiner Städte-Travel-Liste und als ich mich in die Lektüre von Falcones neuem Roman vertiefe, erinnere ich mich auch wieder wieso.

Seiten