Hallo lieber Besucher! Noch kein Account vorhanden? Jetzt registrieren! | Über Facebook anmelden
Hallo lieber Besucher! Noch kein Account vorhanden? Jetzt registrieren! | Über Facebook anmelden
„Notizen zu einer Hinrichtung“ beginnt mit einem Statement, das einer Wucht gleicht: Ansel Packer wartet auf seine Hinrichtung. Nur noch wenige Stunden bleiben ihm bis zu seinem Tod.
„Hallo, du Schöne“ erobert dich nicht im Sturm, nicht von der ersten Seite an. Sondern Satz um Satz dauert es, bis es sich ganz langsam in dein Herz einschleicht. Und das ist auch gut so.
„Das andere Tal“ ist ein klassischer Fall von: Prämisse yeah, Umsetzung meh. Wenn du in dem westlichen Tal deine Welt vor 20 Jahren und im östlichen Tal in 20 Jahren vorfinden würdest, würdest du hinübergehen? Wenn ja, wohin? Wieso? Würdest du wieder zurückkommen? Was könnte schiefgehen? Wem sollte man es erlauben?
Ich hatte so einige Schwierigkeiten mit Barbara Kingsolvers neuem Werk, manche mögen es gar als ihr Magnum Opus bezeichnen: „Demon Copperhead“. Handlung und ebenso Titel sind ein wenig Dickens Geschichte über David Copperfield angelehnt. Ein Junge wächst bereits mit Schicksalsschlägen auf, kämpft sich durch ärmliche unsägliche Verhältnisse. Es ist im Grunde „nur“ eine Lebensgeschichte.
In der englischen Originalausgabe wird „Himmelfahrt“ (OT: „Ascension“) als Mix aus „Der Marsianer“ und „Interstellar“ beschrieben. Zwei Werke - ungeachtet ob als Roman oder Film -, die ich in Nicholas Binges Roman nicht wiederfinde. Weder Mark Watneys Isolation und Erfindungsdrang noch die Finesse von Christopher Nolans Drehbuch.
Ein weiblicher Hauptcharakter. Eine herausfordernde Situation. Ein einzigartiges Setting.
Es kann einfach nicht geradlinig verlaufen. Alex Schulman kann scheinbar keine chronologische Geschichte erzählen. Ist ja auch nicht schlimm. Denn in seinem Roman „Die Überlenden“ (2021 auf Deutsch erschienen) alternieren zwei Zeitachsen mit denselben Protagonisten andauernd, die eine chronologisch, die andere antichronologisch erzählt.
„Die Lügnerin“, oder wie ich es nennen würde „Wassermann, Roulette und Glaube“ hat mich hinters Licht geführt. Auf Basis der Inhaltsangabe erhoffte ich mir einen Roman mit einer Protagonistin voller fieser Geheimnisse und Lügentechniken. Therapiesitzungen, in der sie Schicht für Schicht ihr Leben offenbart bis die große Lüge enttarnt wird, die alles vorhergehende in ein anderes Licht rückt.
63 Jahre verpackt in 704 Seiten. Eigentlich reicht kein Buch, um ein Menschenleben zu erzählen. Schon gar nicht das von J. Robert Oppenheimer, dem „Erfinder der Atombombe“. Und doch haben Kai Bird und Martin J. Sherwin es geschafft das Wirken von Oppenheimer zu Papier zu bringen.
Marcus Goldman kehrt zurück! Nach den Ereignissen in „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ (DWÜDFHQ), Joel Dickers Durchbruch aus dem Jahr 2012, kann der Autor Goldman es nicht lassen, in seiner Vergangenheit zu leben. Harry Quebert und das Städtchen Aurora beschäftigen ihn immer noch. Keine Angst!
Es kann sein, dass aus Celeste Ngs Feder imposante Romane erscheinen. Ihr zuvor erschienenes Buch „Kleine Feuer überall“ hat mich beeindruckt, aber erst die Umsetzung als Serie hat mich umgehauen. Mit ihrem neu erschienenen Roman geht es mir wiederum ähnlich wie mit ihrem Debüt „Was ich euch nicht erzählte“.
Alex Schulmans neuer Roman spielt wieder einmal auf unterschiedlichen Zeitebenen. In der Gegenwart hinterfragt der Protagonist, wie das ständige Gefühl der Wut in ihn kam und vom wem es stammt. Er forscht in seiner eigenen Vergangenheit und stößt auf seinen Großvater Sven Stolpe, verheiratet mit Karin, die wiederum eine Affäre mit Olof Lagercrantz hatte.
Alle paar Jahre machen sich Autor:innen einen Namen am deutschen Thriller-Himmel. Romy Hausmann gelang der Schritt mit „Liebeskind“ und Henri Faber zuletzt 2021 mit „Ausweglos“. Ein rasanter Thriller, der vor allem mit knappen Sätzen, dichter Handlung und einer durchdachten Handlung punkten konnte. Schade, dass der Thriller dennoch klischeebehaftet war (Stichwort „Bösewicht“).
Wer „Bullet Train“ lesen möchte, muss mit einer anderen Erwartungshaltung an den Roman (der das Genre Thriller verfehlt) gehen, als der Klappentext vermittelt. Es handelt sich meiner Meinung nach nicht um einen Thriller, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt und das Adrenalin war auf keiner Seite zu spüren.
Hanya Yanagihara entwickelt sich andauernd weiter. Während ihr Debüt „Das Volk der Bäume“ Norton Perina in den Mittelpunkt stellte, weitete sie in ihrem 2015 erschienen Roman „Ein wenig Leben“ den Kreis auf die einzigartige Freundschaft von vier Männern aus.
Nach dieser Lektüre geht es gar nicht anders, als über den Tod reden zu wollen. Louise Brown, ehemals Journalistin, heute Trauerrednerin, fasst in ihrem kurzen Buch das zusammen, was sie in ihrem neuen Beruf gelernt und erlebt hat.
Ich rechne es Stuart Turton hoch an, dass er seine Romane mit solch einer Masse an Infos füllen kann und viele Handlungsstränge jongliert, ohne selbst den Überblick zu verlieren. Ich habe leider häufig den roten Faden verloren; war von Anfang an überhaupt einer da? Anfangs wusste ich, dass das Buch von einem Unheil auf einem Schiff handelt und zwei Detektiven, die ein Rätsel zu lösen haben.
Benjamin Myers wird für die nächsten Jahre wahrscheinlich mein Meister der Worte bleiben. Ich habe selten einen Roman gelesen, dessen Worte so präzise gewählt, fast schon auserlesen waren. Ohne große Umschweife oder Einleitung wird man in die Handlung hineingeleitet: Zwei Männer sind für die Entstehung von Kornkreisen in England verantwortlich.
Whitehead hat seinen Platz in der Literaturwelt und auf dem Schriftstellerolymp längst gefunden. Nachdem ich mit Begeisterung „Underground Railroad“ las (zumindest beim ersten Mal lesen) und mich „Die Nickel Boys“ emotional unberührt zurück ließ, wagte ich einen weiteren Versuch und las „Harlem Shuffle“.