Alle Rezensionen von Benne

Notes on an Execution -

Notes on an Execution
von Danya Kukafka

Seine Geschichte, ihre Sichtweisen

„Notizen zu einer Hinrichtung“ beginnt mit einem Statement, das einer Wucht gleicht: Ansel Packer wartet auf seine Hinrichtung. Nur noch wenige Stunden bleiben ihm bis zu seinem Tod.

 

Hallo, du Schöne
von Ann Napolitano

In allen Farben des Zusammenhalts

„Hallo, du Schöne“ erobert dich nicht im Sturm, nicht von der ersten Seite an. Sondern Satz um Satz dauert es, bis es sich ganz langsam in dein Herz einschleicht. Und das ist auch gut so.

Das andere Tal -

Das andere Tal
von Scott Alexander Howard

Was würdest du tun?

„Das andere Tal“ ist ein klassischer Fall von: Prämisse yeah, Umsetzung meh. Wenn du in dem westlichen Tal deine Welt vor 20 Jahren und im östlichen Tal in 20 Jahren vorfinden würdest, würdest du hinübergehen? Wenn ja, wohin? Wieso? Würdest du wieder zurückkommen? Was könnte schiefgehen? Wem sollte man es erlauben?

 

Demon Copperhead -

Demon Copperhead
von Barbara Kingsolver

(K)ein neuer großer, amerikanischer Roman

Ich hatte so einige Schwierigkeiten mit Barbara Kingsolvers neuem Werk, manche mögen es gar als ihr Magnum Opus bezeichnen: „Demon Copperhead“. Handlung und ebenso Titel sind ein wenig Dickens Geschichte über David Copperfield angelehnt. Ein Junge wächst bereits mit Schicksalsschlägen auf, kämpft sich durch ärmliche unsägliche Verhältnisse. Es ist im Grunde „nur“ eine Lebensgeschichte.

Himmelfahrt -

Himmelfahrt
von Nicholas Binge

Hinauf in den Tod

In der englischen Originalausgabe wird „Himmelfahrt“ (OT: „Ascension“) als Mix aus „Der Marsianer“ und „Interstellar“ beschrieben. Zwei Werke - ungeachtet ob als Roman oder Film -, die ich in Nicholas Binges Roman nicht wiederfinde. Weder Mark Watneys Isolation und Erfindungsdrang noch die Finesse von Christopher Nolans Drehbuch.

Hope's End -

Hope's End
von Riley Sager

Twists and Turns

Ein weiblicher Hauptcharakter. Eine herausfordernde Situation. Ein einzigartiges Setting.

Endstation Malma -

Endstation Malma
von Alex Schulman

Reise in die Vergangenheit

Es kann einfach nicht geradlinig verlaufen. Alex Schulman kann scheinbar keine chronologische Geschichte erzählen. Ist ja auch nicht schlimm. Denn in seinem Roman „Die Überlenden“ (2021 auf Deutsch erschienen) alternieren zwei Zeitachsen mit denselben Protagonisten andauernd, die eine chronologisch, die andere antichronologisch erzählt.

Die Lügnerin -

Die Lügnerin
von Friedemann Karig

Hinters Licht geführt

„Die Lügnerin“, oder wie ich es nennen würde „Wassermann, Roulette und Glaube“ hat mich hinters Licht geführt. Auf Basis der Inhaltsangabe erhoffte ich mir einen Roman mit einer Protagonistin voller fieser Geheimnisse und Lügentechniken. Therapiesitzungen, in der sie Schicht für Schicht ihr Leben offenbart bis die große Lüge enttarnt wird, die alles vorhergehende in ein anderes Licht rückt.

J. Robert Oppenheimer - Kai Bird, Martin J. Sherwin

J. Robert Oppenheimer
von Kai Bird Martin J. Sherwin

Wirklich alles über den Vater der Atombombe

63 Jahre verpackt in 704 Seiten. Eigentlich reicht kein Buch, um ein Menschenleben zu erzählen. Schon gar nicht das von J. Robert Oppenheimer, dem „Erfinder der Atombombe“. Und doch haben Kai Bird und Martin J. Sherwin es geschafft das Wirken von Oppenheimer zu Papier zu bringen.

Die Affäre Alaska Sanders -

Die Affäre Alaska Sanders
von Joël Dicker

Wer verbirgt diesmal etwas?

Marcus Goldman kehrt zurück! Nach den Ereignissen in „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ (DWÜDFHQ), Joel Dickers Durchbruch aus dem Jahr 2012, kann der Autor Goldman es nicht lassen, in seiner Vergangenheit zu leben. Harry Quebert und das Städtchen Aurora beschäftigen ihn immer noch. Keine Angst!

Unsre verschwundenen Herzen
von Celeste Ng

Auf der Suche nach der Mutter und andere Vorkommnisse

Es kann sein, dass aus Celeste Ngs Feder imposante Romane erscheinen. Ihr zuvor erschienenes Buch „Kleine Feuer überall“ hat mich beeindruckt, aber erst die Umsetzung als Serie hat mich umgehauen. Mit ihrem neu erschienenen Roman geht es mir wiederum ähnlich wie mit ihrem Debüt „Was ich euch nicht erzählte“.

Verbrenn all meine Briefe -

Verbrenn all meine Briefe
von Alex Schulman

Schwedische Geschichte, schwedische Schicksale

Alex Schulmans neuer Roman spielt wieder einmal auf unterschiedlichen Zeitebenen. In der Gegenwart hinterfragt der Protagonist, wie das ständige Gefühl der Wut in ihn kam und vom wem es stammt. Er forscht in seiner eigenen Vergangenheit und stößt auf seinen Großvater Sven Stolpe, verheiratet mit Karin, die wiederum eine Affäre mit Olof Lagercrantz hatte.

Kaltherz -

Kaltherz
von Henri Faber

Ein Thriller besser als der Andere

Alle paar Jahre machen sich Autor:innen einen Namen am deutschen Thriller-Himmel. Romy Hausmann gelang der Schritt mit „Liebeskind“ und Henri Faber zuletzt 2021 mit „Ausweglos“. Ein rasanter Thriller, der vor allem mit knappen Sätzen, dichter Handlung und einer durchdachten Handlung punkten konnte. Schade, dass der Thriller dennoch klischeebehaftet war (Stichwort „Bösewicht“).

Bullet Train -

Bullet Train
von Kotaro Isaka

Eine träge Geschichte in einem langsamen Zug

Wer „Bullet Train“ lesen möchte, muss mit einer anderen Erwartungshaltung an den Roman (der das Genre Thriller verfehlt) gehen, als der Klappentext vermittelt. Es handelt sich meiner Meinung nach nicht um einen Thriller, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt und das Adrenalin war auf keiner Seite zu spüren.

Als das Böse kam -

Als das Böse kam
von Ivar Leon Menger

Zum Paradies
von Hanya Yanagihara

Zum Paradies und noch viel weiter

Hanya Yanagihara entwickelt sich andauernd weiter. Während ihr Debüt „Das Volk der Bäume“ Norton Perina in den Mittelpunkt stellte, weitete sie in ihrem 2015 erschienen Roman „Ein wenig Leben“ den Kreis auf die einzigartige Freundschaft von vier Männern aus.

Was bleibt, wenn wir sterben -

Was bleibt, wenn wir sterben
von Louise Brown

Ratgeber, Erfahrungsbericht, Denkanstoß

Nach dieser Lektüre geht es gar nicht anders, als über den Tod reden zu wollen. Louise Brown, ehemals Journalistin, heute Trauerrednerin, fasst in ihrem kurzen Buch das zusammen, was sie in ihrem neuen Beruf gelernt und erlebt hat.

Der Tod und das dunkle Meer -

Der Tod und das dunkle Meer
von Stuart Turton

Ein Buch, das zu viel wollte

Ich rechne es Stuart Turton hoch an, dass er seine Romane mit solch einer Masse an Infos füllen kann und viele Handlungsstränge jongliert, ohne selbst den Überblick zu verlieren. Ich habe leider häufig den roten Faden verloren; war von Anfang an überhaupt einer da? Anfangs wusste ich, dass das Buch von einem Unheil auf einem Schiff handelt und zwei Detektiven, die ein Rätsel zu lösen haben.

Der perfekte Kreis -

Der perfekte Kreis
von Benjamin Myers

Fantastischer Erzählstil, kurzes Vergnügen

Benjamin Myers wird für die nächsten Jahre wahrscheinlich mein Meister der Worte bleiben. Ich habe selten einen Roman gelesen, dessen Worte so präzise gewählt, fast schon auserlesen waren. Ohne große Umschweife oder Einleitung wird man in die Handlung hineingeleitet: Zwei Männer sind für die Entstehung von Kornkreisen in England verantwortlich.

Harlem Shuffle -

Harlem Shuffle
von Colson Whitehead

Anderer Whitehead-Roman, gleiche Probleme

Whitehead hat seinen Platz in der Literaturwelt und auf dem Schriftstellerolymp längst gefunden. Nachdem ich mit Begeisterung „Underground Railroad“ las (zumindest beim ersten Mal lesen) und mich „Die Nickel Boys“ emotional unberührt zurück ließ, wagte ich einen weiteren Versuch und las „Harlem Shuffle“.

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