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oder: Eine letzte Bestandsaufnahme amerikanischer Akzeptanz.
Sansibar! Ein Archipel vor Afrikas Ostküste, einst ein Sultanat, Umschlagplatz für Gold, Elfenbein und Sklaven, heute ein halbautonomer Teilstaat der Republik Tansania. Aber die Inselgruppe ist auch Schauplatz im neuesten Roman von Abdulrazak Gurnahs "Die Abtrünnigen".
Der wohl berühmteste Vulkanausbruch in der Antike war der Vesuv (79 n.Chr.) und hat viele Pompejianer überrascht. Noch heute sind die Abdrücke und ausgeformten Hohlräume ihrer Leichen in den ausgegrabenen Ruinen zu bestaunen. Angesichts dieses schauerlichen Denkmals fragt man sich, ob die Menschen nicht gewarnt waren und allerlei Gedankenspiele beflügeln die Vorstellung dieses Ereignisses.
In den 50er Jahren der Bundesrepublik kam es zu einer lebenslangen Haftstrafe für Hans Hetzel, der einen "Lustmord" an der 25jähringen Magdalena Gierth begangen haben soll. Aufgrund von Indizien und einer Vorstrafe des Angeklagten, ging die Staatsanwaltschaft von Sadismus aus, bei dem Hetzel die Anhalterin mit einem Kälberstrick erdrosselt haben soll.
... Und das tut sie auch nicht. Die Gutste. Dabei hätte sie doch echt ein bißchen Glück verdient, nachdem sie schon als Baby zur Vollwaise wird, ihr reicher Onkel sich zwar um sie kümmert, bald aber verstirbt und die böse Stieftante samt ihrer zänkischen Stiefcousinen sie in ein Kinderheim abschieben, das von einem heuchlerischen Geistlichen geführt wird.
Gwendolyn Brooks (1917-2000), eine afroamerikanische Dichterin und Pulitzerpreisträgerin veröffentlichte diesen Roman 1953. Sie beschreibt darin das Leben ihres Alter Egos, Maud Martha, im Chicago der 1940er Jahre.
Ivo Andric gewann, als einziger Jugoslawe, 1961 den Literaturnobelpreis. Er wurde noch unter österreichisch-ungarischer Verwaltung in Dolac bei Travnik, Bosnien 1892 geboren, erlebte die Umstürze und Brüche seines Landes hautnah mit und setzte sich später als Diplomat und Politiker zunächst für das Königreich, dann für den Staat Jugoslawien ein.
Der Taschendieb bekommt nur eine Geldbörse mit Kleingeld, die großen Scheine liegen zu Hause, sicher verwahrt. Natürlich kann er sich damit zufrieden geben, doch da wäre noch mehr zu holen.
Der Literaturkanon empfiehlt mir Goethe, Schiller und Mann. Damit könnte ich mich zufrieden geben, doch da gibts noch mehr zu holen. Eine Starthilfe gibts bei Teresa Reichl.
Zugegeben, die Gestaltung dieses Romans, der posthum 1923 das erst Mal erschien und nun im Pendragon Verlag zu lesen ist, zeugt von liebevoller Gestaltung. Die Zeichnungen des einstigen Weggefährten Jean Cocteau liegen wie kleine Versöhnungspausen im Text, der mit Briefen und Gedichten einen tröstenden und erklärenden Abschluss findet.
Mit diesem Buch legt der Guggolz Verlag inzwischen schon den dritten Vesaas Roman wieder vor, der in einer liebevollen, dezenten Gestaltung gehalten, von Hinrich Schmidt-Henkel übersetzt und mit einem Nachwort von Michael Kumpfmüller versehen ist.
Mit David Mitchells "Number 9 Dream" bekam ich die volle Ladung Japan aufs Auge gedrückt. Das Buch lag bei mir "auf Halde" und eine Challenge, ein Buch mit einer Zahl im Titel zu lesen, und der Gewissheit, dass mich Mitchell bisher noch nicht enttäuscht hatte, errettete es von dort.
Pjotr Iljitsch Nesterenko (55) ist davon überzeugt und reagiert entsprechend gelassen, als er im Juni 1941 als Direktor des Moskauer Krematoriums verhaftet wird. Er wird nach Saratow gebracht, wo ihn der Leutnant der Staatssicherheit Wassili Perepeliza der Spionage und/oder des Landesverrats überführen soll.
"Sie kamen über Nacht.", ist der erste Satz dieses Romans und auch der entscheidene Zeitpunkt für die krisengeschüttelte Erde. Die Nachrichtensendungen verkünden am nächsten Morgen die Ankunft der Außerirdischen. Niemand hatte etwas bemerkt, kein Alarm hatte angeschlagen.
In Unkenntnis der Person Diebel, dem ziemlich verächtenden Wort "Weib", das zudem in altdeutscher Schrift daherkommt und der Einordnung in die Erotikabteilung auf dem Flohmarkt, war ich einigermaßen skeptisch. Ich griff trotzdem zu, weil mich das Neonorange regelrecht dazu aufforderte.
Was soll ich sagen, ich hab es nicht nur nicht bereut, sondern es in einem Zug durchgelesen.
Die 1960 geborene Argentinierin Claudia Pineiro nimmt sich in ihrem Roman, der vor der Gesetzesänderung 2020 verfasst und von Peter Kultzen aus dem Spanischen übersetzt wurde, das reichlich umstrittene argentinische Abtreibungsgesetz zum Thema. Der Einfluss der katholischen Kirche in diesem Land war und ist groß, die Menschen beugen sich und hoffen, oder sie brechen aus.
Ich mag Hubert von Goiserns (so sein Künstlername) Musik sehr gern und so war ich wirklich neugierig darauf, wie er sich als Schriftsteller bewährt. Ich will es mal so sagen, man merkt dem Roman an, welche Intentionen ihn dazu bewogen haben mögen. Es geht viel um Selbstfindung und den Ursprüngen der Musik in den Volksgruppen.
Naaa, fit in der Nibelungen-Story? Höhö, ich auch nicht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden und was anstrengend zu werden verspricht, kann man ja von der heiteren Seite angehen, mit diesem Buch.
Eschberg, ein kleines österreichisches Dorf Anfang des 19. Jahrhunderts. Unter den Bewohnern gibt es nur zwei Familiennamen und Recht und Gerechtigkeit werden untereinander "beglichen". Das Leben ist hart. Die Seffin, gebirt ihr zweites Kind, ihr Ehemann Seff Alder ist nicht der Vater. Johannes Elias Alder betritt die düstere Welt, doch seine Mutter sperrt ihr Kind weg.
Mike Warnock hat sich nicht nur beim Militär zum Massenmörder gemacht, sondern anschließend auch noch seinen Dienst geschmissen und sich damit als Verräter entpuppt. So hassen ihn auf der Erde nicht nur die Pazifisten, sondern auch die Loyalisten.
Bob ist mit dem Verkauf seines Start-Ups zu ziemlichen Reichtum gekommen und erfüllt sich damit einen lang gehegten Traum, die Unsterblichkeit. Im Falle seines Todes will er eingefroren werden und in einer unbekannten Zukunft, wenn alle Gebrechen besiegt sind, aus der Eiseskälte geholt und zu neuem Leben erweckt werden.